Samstag, 12. Januar 2013

Parkhaus

Warum soll es mir anders ergehen als meinen Mitmenschen ? Mit dem Auto in die Innenstadt, wo findet man Parkplätze ? Ungefähr von einer Handvoll Plätze abgesehen, nur im Parkhaus. Ich schrecke vor Parkhäusern zurück, es fehlt aber an brauchbaren Alternativen. Parkhäuser stoßen mich ab. Ich scheue diese Anonymität zwischen Karrosserien, jede Menge Blech und unbekannten Gestalten, die zu den Autos kommen und gehen.

Tagsüber habe ich mir das Parkhaus an der Museumsmeile angesehen. Zum Fotografieren war das wunderbar. Schön leer war das Parkhaus, kaum eine Menschenseele, ungestört konnte ich im Parkhaus umherspazieren. Bisweilen wurde mir auch etwas unheimlich.



Verglichen mit anderen Parkhäusern, ist der Zweckbau lieblos in die Stadtlandschaft geklatscht.



Für 1 € parken - das hört sich sogar günstig an.



Autofahrer, die in Parkhäusern parken, sind offensichtlich neugierige Zeitungsleser. Diese Schlagzeile hat es in sich.



Eine Kernbotschaft lautet: Beton ist langweilig und zieht Wandschmerereien an.



Die unteren Geschosse sind noch von Autos bevölkert.



Darüber macht sich Leere breit.



Pfeile führen in die Irre.




Symbole und Zahlen: Leere läßt sich durch nummerieren.



Gitterdraht schirmt den Raum nach draußen ab: die Stadtlandschaft ist unharmonisch und aufgewühlt durch angrenzende Baustellen. Nichts hat Konstanz, alles muss sich verändern.



Die Blässe des Betons verleiht dem Treppenhaus Tristesse, beinahe schon Melancholie.



Auf dem obersten Parkdeck angekommen, registriere ich, wie verwirrend sich Zu- und Ausfahrten nebeneinander schachteln.



Dieser Nissan Micra hält dort alleine die Stellung.



Die Ausblicke sind nicht schlecht: auf die Museumsmeile ...



... und auf den Posttower.



Unten im Erdgeschoss zurückgekommen, sorgt der Kassenautomat für Verwirrung.



An der Schranke verlasse ich diese abgeschottete, zweckorientierte Welt.

Es gibt durchaus schönere Parkhäuser als dieses an der Museumsmeile. Zum Beispiel am Kölner Zoo. Dort sind die Wände mit jede Menge Tiere aus dem Kölner Zoo bemalt. Oder unter dem Onze-Lieve-Vrouwe-Plein in Maastricht / Niederlande. Poppig, bunt, ungefähr wie in einer Disco habe ich die Wände in diesem Parkhaus in Erinnerung.

8 Kommentare:

  1. Ich denke für nur 1,-€ ist dieses Parkhaus aber doch völlig ok.

    Ich kenne auch durchaus hässlichere Parkhäuser, z.B. das City Parkhaus in Frechen, aber dafür kostet es auch nur an den Wochentagen in der unteren Ebene. Auf den höheren Ebenen ist das parken frei.
    Oder das Parkhaus in der Wolfstr. in Köln (hinter der Kreissparkasse am Neumarkt). Das ist düster, dreckig, total enge Stellplätze, Pfeiler stehen im Weg und kostet 2,5o € die Stunde. Das Gebäude ist halt noch aus den 1970ern.

    Ich finde, man muss nicht gleich Kunstwerke an die Wände malen, aber ein heller Anstrich, Sauberkeit und bessere Beleuchtung würde die Atmosphäre wesentlich angenehmer gestalten. Und wenn dann auch noch die Stellplätze großzügiger bemessen sind, sodaß aktuelle Fahrzeuge auch vernünftig hinein passen und Platz genug zum aussteigen ist, dann wäre ich auch bereit einen Euro oder so mehr zu bezahlen.

    VG Hans

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  2. Habe ich auch sofort an Farbe gedacht...warum solche tristen Betonwände??? Sollten sie doch Grafiti-Künstler auf der Straße ansprechen oder eine dementsprechnede Aktion machen. Bin überzeugt das sie dann viele Leute dort eintreffen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen würden. Zumindest würden dann solche Schmierereien nicht mehr gemacht oder auffallen, denn das ist hässlich.

    Mit Parkplätzen ist teilweise auch hier ein Problem d.h. wenn man nah parken möchte, allerdings haben Einkaufszenten immer Genug vorhanden, kostenlos und teilweise als Tiefgaragen. Ebenso dass Supermärkte einen Parkschein abstempeln (wenn es kostenpflichtiges Parken ist) und man als Kunde dann günstigere Parkgebühren bekommt, oder halt sogar bis zu einer Stunde als Kunde ganz frei parken kann.

    Finde ich einfach nur klasse

    Schönen Sonntag noch und liebe Grüsse
    Nova

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  3. Ich mag keine Parkhäuser, zu eng, zu schmutzig, und dunkel.
    Von den Parkgebühren ganz zu schweigen.
    Die Parkhäuser aus den 70iger sind viel zu eng für heutige Fahrzeuge, das geht gar nicht. In Gladbach müdden wir wohl oder übel auch immer in son Ding parken.

    In Köln an der MRT ist ein Parkhaus das Lob ich mit, hell, freundlich und große Parkplätze, dazu für Patienten noch Kostenlos.

    Liebe Sonntagsgrüße
    Angelika

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  4. Hej Dieter,
    ein angenehmes Parkhaus kenne ich gar nicht und sollte ich Parkhäuser mit Adjektiven belegen, dann fällt mir bloß ein: eng, dunkel, unsicher, schmutzig, verwirrend, schlecht gewartet. Und damit geht es mir so wie wahrscheinlich den meisten. Gut, dass wir in unserem Städtchen keines brauchen. Parkhäuser stellen für mich ein Übel unserer autodominierten Zeit dar.

    Gruß
    Beate

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  5. Die Fotos sind klasse, wie aus einem Film. Hier in Berlin habe ich noch keine leeren Parkhäuser gesehen.So voll gestellt sind sie, auch von vielen Menschen umwuselt-von Einsamkeit keine Spur. Und wenn dann noch die Ausfahrschranke blockiert und 20 Wagen dahinter hupen, die Fahrer aussteigen und sich gemeinsam ärgern, dann kann das sogar ganz heiter werden.
    Sonntagsfaulenzende Grüße, Jo

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  6. Hallo Dieter,

    Du hast recht erkannt: Ich komme *aus der Gegend*, aus der Du wohl kommst. Unser Dörflein gehört zu Geilenkirchen!
    Einen schönen Sonnen-Sonntag. Liebe Grüße, Elke

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  7. Mit deinen Worten und Bildern wirkt selbst das verlassenste Parkhaus interessant!
    Lieben Dank für den spannenden Rundgang und das Teilen deiner Gedanken.

    Liebe Montagsgrüße,
    Line

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  8. Das sind richtig schöne Fotos geworden, obwohl ich Parkhäuser von Natur aus mit hässlich assoziiere. Als Fussgängerin komme ich an einem Parkhaus vorbei, wenn ich eine unserer Bibliotheken besuche. Da geht es die letzten Etagen nur noch über die Treppe hoch und, die führt am Parkhausgeschoss vorbei. Mal sehen...
    Sei froh, dass du keine Frau bist. Denn die Parkhäuser können auch gefährlich sein. Hoffe, inzw wird da mehr mit Kameraüberwachung gesichtert.
    Danke für deinen cmt gestern: Du hast manchmal wirklich eine witzige Art. Psychisch Kranke verstehst du nicht, die sind noch viel unberechenbarer als die sog. "normalen" Menschen. Das fängt schon an, wenn dir jmd sagt, er hat Angst aus der Wohnung rauszugehen - wie willst du das verstehen? Ein anderer hat Angst, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten - wieder kannst du es nur so hinnehmen. Deshalb finde ich das Gesetz auch so interessant. Wir haben hier in Berlin einige sehr auffällige Leute, die meiner Meinung nach entmündigt werden sollen, aber das dauert. Also das muss schon einiges zsm kommen. Jetzt im Winter ist in diesem Bezug das Thema "Eigengefährdung" interessant. ... Aber ich habe kürzlich etwas von einer Droge gelesen, bei der die Menschen sich fühlen, als würden sie innerlich verbrennen. Im Pressespiegel wurde aber nichts von Drogen erwähnt.
    Beste Grüße zum Feierabend sendet Wieczorama (◔‿◔) | Mein Fotoblog

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