Samstag, 28. Dezember 2013

Heiliger Nepomuk

Im Mittelalter ging es ganz und gar nicht zimperlich zu. Im 14. Jahrhundert hatte in Prag der Erzbischof das Sagen, was dem böhmischen König Wenzel gründlich missfiel. Er suchte und fand die Gelegenheit, das Gebiet seiner Herrschaft zu erweitern: 1392 starb der Abt des Benediktinerklosters, der gleichzeitig Bischof des an Prag grenzenden Bistums war. Kurzerhand wollte der König einen ihm angenehmen Fürsten in das Amt des Bischofs hieven. Johannes aus Pomuk , Generalvikar beim Prager Erzbischof, trickste. Als Wenzel mehrere Wochen auf einer Burg am anderen Ende Böhmens auf der Jagd war, organisierte Johannes eine Wahl. Das Benediktinerkloster wählte einen eigenen Kandidaten, der Nachfolger des Bischofs werden sollte. Als Wenzel zurückkehrte, fühlte er sich hintergangen. Außer sich vor Wut, machte er kurzen Prozess. Er verhaftete Johannes. Später wurde Johannes gefoltert, er wurde auf die Prager Karlsbrücke gestellt, in die Moldau geworfen und dort ertränkt. Dreihundert Jahre später erinnerte man sich in Prag an Johannes aus Pomuk – wobei aus der Vorsilbe „aus“ im Tscheschischen „Nepomuk“ wurde. In seiner Legende ging es auch um das Beichtgeheimnis, da er nicht verraten hatte, was Wenzels Ehefrau ihm gebeichtet hatte. 1729 sprach der Papst ihn heilig. Fortan wurde er nur noch der Heilige Nepomuk genannt. Seine Denkmäler stehen vielerorts auf Brücken.




Da der Heilige Nepomuk ertränkt worden war, ist er nicht nur Schutzpatron der Brücken, sondern Schutzpatron von alledem, was mit Wasser zu tun hat. Auffällig ist sein Schweif aus fünf Sternen, da sein im Wasser schwimmender Leichnam nach der Legende von fünf Flammen umsäumt war. 


Am Rheinufer aufgestellt, ist er nunmehr zum Schutzpatron der Schifffahrt auf dem Rhein ernannt worden. Genauso soll der Allzweck-Wasser-Heilige für Beistand sorgen, dass die Hochwasser auf dem Rhein glimpflich verlaufen. Mit Gott voraus !

3 Kommentare:

  1. Was hab ich als Kind schon in meinem Dorf im Odenwald diese Figur an einer der Brücken geliebt! Vor allem wegen der goldenen Sterne. Und weil der Heilige aus dem Land meiner Mutter & meiner geliebten Oma kam. Dass es jetzt auch einen am Rheinufer ( in Bonn? ) gibt...
    LG
    Astrid

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  2. Wie schön hast du die Geschichte von Nepumuk erzählt Dieter, das er der Schutzpatron der Schifffahrt war, das war mir wohl bekannt, aber seine Geschichte nicht.

    Gute Nacht und einen schönen Sonntag
    liebe Grüße
    Angelika

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  3. Geht mir wie Angelika, seine Geschichte kannte ich nicht und ich habe auch noch keine Skulptur von ihm gesehen (oder damals nicht drauf geachtet) Von daher fand ich den Post und die Bilder klasse, sondern habe heute auch wieder was gelernt.

    Danke dir dafür.

    Schönen Sonntag und lieben Gruß

    Nova

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