Montag, 2. September 2013

Monatsrückblick August

38,9 Grad
… auf diese Temperatur kletterte die Rekordhitze am 2. August in Krefeld. Mit 37,9 Grad folgte Köln-Porz-Wahn dicht dahinter. Diese Rekordhitze fiel genau in unseren Urlaub hinein. Da wir keinen Urlaub gebucht hatten, wollten wir unter anderem unseren Garten und Vorgarten auf Vordermann bringen. Das war höchst schweißtreibend, bei 35 Grad Hitze Strauchwerk klein zu häckseln oder einen Zierapfel samt Wurzeln aus dem Boden zu entfernen. Im Urlaub habe ich mich kaum erholt, da die Hitze keinen Rhythmus zugelassen hat zwischen Tätigsein und Entspannung.

Movie Park anstelle Industriedenkmäler im Ruhrgebiet
Als Tagesausflüge hatte ich in unserem Urlaub das Ruhrgebiet anvisiert – beispielsweise eine Hafenrundfahrt in Duisburg oder die Zeche Zollverein in Essen. Tatsächlich landete ich in Bottrop-Kirchhellen, gar nicht so weit weg vom Ruhrgebiet. Eine Bekannte hatte Karten für den Movie Park zum halben Preis ergattert, was auf meine Familie eine höhere Anziehungskraft ausübte als Industriedenkmäler im Ruhrgebiet. Ich musste mich beugen, wobei Vergnügungsparks überhaupt nicht mein Ding sind. Also schaute ich zu, weil ich auf keine Achterbahn gehe. Verglichen mit dem Phantasialand, gefiel mir der Movie Park bei weitem nicht so gut, weil ich keine mit Liebe gestalteten Details entdecken konnte. Am Ende des Tages stellte ich fest, dass der Rest der Familie nach all der Achterbahn-Fahrerei zufrieden war. Also erfreute ich mich daran, dass der Rest meiner Familie einen schönen Tag erlebt hatte. Oft genug ist es umgekehrt, dass ich mit dem Rennrad unterwegs bin, während der Rest der Familie zu Hause sitzt.

Erstein im Elsass
Als Indikator schaue ich gerne auf meine Posts, wie häufig diese angeklickt werden. Oftmals finde ich bei den Besucherzahlen meine Erwartungshaltung wieder, dass diejenigen Posts, die ich für gelungen halte, oft besucht werden und umgekehrt. Ganz seltsam ist dies bei meinem meistbesuchten Post: "Annäherungen an Frankreich - Erstein im Elsass". Er ist sagenhafte 1.417 mal besucht worden. Ist Erstein so besonders ? Ist der Post so gut geschrieben ? Erstein liegt rund 20 km südlich von Straßburg. Elsässische Orte wie Kaysersberg, Riquewihr oder Saverne sind viel hübscher als dieser Ort, den die siloförmigen Kessel einer Zuckerrübenfabrik  dominieren. Vermuten Geheimdienste Terroristen in Erstein ? Bei den Zugriffsquellen habe ich nichts zuordnen können, wer den Post über Erstein liest. Es bleibt also ein Geheimnis, wieso dieser Post "der Renner" ist.

Platz im Pflegeheim für 6.000 € pro Monat
Freunde hatten für einen Angehörigen (Demenz und Parkinson) nach einem Platz im Pflegeheim nachgefragt. Dieser Platz sollte 6.000 € im Monat kosten. Dies hatte ich gegengerechnet gegen das Einkommen eines Altenpflegers (Niedriglohnsektor), da ich vermute, dass bei solchen Kosten Alten-/Pflegeheime gut daran verdienen.

Bruttolohn Altenpfleger                         2.000 €             Quelle Internet
Sozialversicherung Arbeitgeberanteil        300 €              dto.
Früh- und Spätschicht                          4.600 €
Verhältnis Heimbewohner
zu Altenpfleger 6:1                                                         Quelle Internet (exklusive kostenlose Praktikanten)
Personalkosten                                      770 € (=4.600 €/6)
Zuschlag Gebäudekosten usw. 50%       385 €               Quelle eigene Firma (konserativ gerechnet)
Querschnittsabteilungen
(Verwaltung, Wäscherei, ... ) 50%         385 €               Quelle eigene Firma (Zuschlag Verwaltung und
                                                                                     Gemeinkosten eigene Firma; konserativ gerechnet)
Gesamtkosten                                     1.540 €
Mithin Gewinn                                    6.000 € minus 1.155 € = 4.460 € pro Heimbewohner pro Monat

Wenn die Zahlen stimmen, lassen sich in dieser Branche üppige Gewinnspannen erzielen.

Weinlese am Drachenfels
Unter dem steil abfallenden Felsen des Drachenfelses erstrecken sich Weinberge. Da sich in Einzelfällen Felsbrocken vom Hang gelöst haben, ist die Bezirksregierung Köln eingeschritten und als Fürsorgemaßnahme gegenüber den Arbeitskräften, die bei der Weinlese tätig sind, die Weinlese verboten. Für die Winzer am Fuße des Drachenfelses bedeutet dies den Ruin. Dort hat der Weinanbau seit den Römern eine jahrtausende alte Tradition, ohne dass sich jemals Behörden eingemischt hätten. In Königswinter ist protestiert worden, außerdem sind Rechtsanwälte eingeschaltet worden. Eine Diskussion ist entflammt, wie weit der Staat gehen darf, dem Bürger etwas vorzuschreiben. Beziehungsweise wann davon auszugehen ist, dass der Bürger selbst verantwortlich ist und die Entscheidung, wie er handelt, ihm selbst überlassen wird.

6 Kommentare:

  1. Das ist ja mal wieder ein typischer Dieter - Post: Irre Mischung der Themen, hochinteressant! Was dir so durch den Kopf geht - der reinste Dadaismus, aber mit Hand & Fuß!
    Ich finde das höchst anregend, da ungewöhnlich, und denke dann über vieles nach, ausgehend von dem, was du geschrieben hast. ( Das ist bei mir dann auch thematisch so wild gemixt. )
    Danke für die Anregungen!
    LG
    Astrid

    AntwortenLöschen
  2. Wirklich sehr interessant.

    So würde es mir mit dem Park wahrscheinlich genauso gehen. Als Kind sozusagen mit dem Phantasialand "groß geworden" hat mir z.B. der Heidi Park in Soltau nie so gut gefallen. Irgendwie fehlte mir diese Atmosphäre die das Phantasialand ausstrahlt.

    Bei deinen gelesen Posts, das lässt sich von dir schnell ein wenig erklären wenn du dir noch einen Zusatzfeed mit in den Blog einbaust. So wirst du dann eventuell schnell sehen wie oft auch über Google nachgeschaut wird. Das könnte ich mir auch bei dir gut vorstellen, gerade wenn es um eine touristischen Ort geht. So finde ich dich bei Eingabe gleich auf der zweiten Seite^^

    Mit dem Pflegeheimplatz...da kann man nur den Kopf schütteln...wer bitteschön kann sich sowas leisten. Von solchen Summen würden die Pflegeheime hier nur träumen.

    Danke dir jedenfalls für den klasse Rückblick und wünsche einen schönen Tag.

    Liebe Grüsse

    Nova

    AntwortenLöschen
  3. Das ist ja eine gute Idee, einen solch übersichtlichen Monatsrückblick zu machen.
    Du bist ja sehr genau in deinen Recherchen. Das gefällt mir.

    lieben Gruß
    Brigitta

    AntwortenLöschen
  4. Phantasialand ist für mich, das was der Name verspricht. Als Kind und auch noch heute. Ich selber benutze zwar ebenso wie du kaum ein Fahrgeschäft, aber der Athmosphäre im Park kann ich micht nicht entziehen. Fahre jeden Tag daran vorbei. Direkt sogar.Ich war mal in Paris im Disneyland und war furchtbar enttäuscht.
    Toller Bericht.
    Gruß vonner Grete

    AntwortenLöschen
  5. Krass! Also die Berechnung der Kosten der Pflege hat mich schon ein wenig geschockt.
    Zum Weintrinken und Burgen besuchen möchte ich gern mal zum Drachenfels, krieg ich aber ganz sicher noch hin.
    Und Dein Elsaß-Post ist vielleicht so beliebt, weil er so einizgartig ist? Wahrscheinlich hat kein anderer (oder nur sehr wenige) bisher über Erstein geschrieben und alle die Erstein googeln, landen bei Dir. Ich hab mal über ein Buch von einem fast vergessenen deutschen Schriftsteller Willibald Alexis geschrieben, im Netz findet man fast nichts über seine Bücher - das ist der meistgelesene Post auf meinem Buchblog, ich glaube, alle die ihn googeln, landen bei mir. Dabei kennt ihn kein Mensch...zumindest keiner den ich kenne.

    Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
  6. Hallo Dieter,

    bei den Temperaturen macht Gartenarbeit wirklich keinen Spaß, aber es muss ja erledigt werden.
    Im Movie Park war ich leider noch nicht, kann jedoch trotzdem verstehen dass Deine Familie lieber dahin möchte als Denkmäler zu besichtigen. (Übrigens, soweit ich weiß gehört Bottrop-Kirchhellen noch zum Ruhrgebiet)

    6000 € ist ein stolzer Preis für einen Platz im Pflegeheim, allerdings muss man bedenken dass es auch auf die Pflegestufe ankommt. Dazu kommt es auf die Region und natürlich auf das Heim an. Egal wie man es aber betrachtet, es ist verdammt kostspielig wenn jemand ins Pflegeheim kommt.

    Das die Weinlese jetzt plötzlich verboten wurde kann ich nicht nachvollziehen. Die UVV, also den Arbeitsschutz für Arbeitnehmer, gibt es doch schon lange und wenn er bisher ausreichend war müsste das doch jetzt auch noch so sein.

    Gruß Nachtfalke

    AntwortenLöschen