Sonntag, 23. November 2014

Rohmühle

1856 wurde in Bonn eine Zementfabrik gebaut. Dabei entwickelte der Chemiker Hermann Bleibtreu ein Verfahren, indem er Ton aus der Umgebung von Alfter mit Gestein aus Kalk vermischte. In mehreren Schichten wurden 15 Meter hohe Öfen mit dem Kalk-Ton-Gemisch und mit Koks gefüllt und dann verbrannt. Nach dem Brennvorgang entstand aus der Kalk-Ton-Mischung eine Zementart, die man weithin als Portlandzement bezeichnet. Das Kalkgestein stammte anfangs aus der Umgebung von Mainz und wurde auf Schiffen heran transportiert. Ein wesentlicher Produktionsschritt war das Zerkleinern und Zermahlen des Kalkgesteins, da dieses für die Zementherstellung entsprechend feinkörnig sein musste. Dazu wurde in einer Fluchtlinie mit den Schachtöfen auf dem Werksgelände in Rheinuferlage eine 4 ½ geschossige Mühle gebaut. 1986 wurde die Produktion in der Zementfabrik eingestellt und das Gelände wurde an eine Immobiliengesellschaft verkauft. Die Zementfabrik wurde abgerissen, die Mühle – nach dem Produktionsschritt „Rohmühle“ genannt – wurde unter Denkmalschutz gestellt, ab den 2000er Jahren entstanden auf dem einstigen Fabrikgelände mehrere Bürogebäude und ein Hotel.


So sah das Zementwerk im Jahr 1892 von der anderen Rheinseite aus (Quelle Wikipedia).


Dies ist derselbe Blick im Jahr 2010 (Quelle Wikipedia).





Bäume und Herbstlaub verdecken die Gebäudefront der Rohmühle, die ein Restaurant beherbergt.



Mit der Ziegelsteinfassade, den kleinen Fenstern, den Zinnen und der Andeutung von Türmen sieht die Rückseite ganz ähnlich aus. 



Der Blick auf den Rhein und das Siebengebirge ist überwältigend.


Der Sonnenuntergang über dem Rhein ist genauso phantastisch.

4 Kommentare:

  1. Ich mag solchen alten Fabrikgebäude, sie haben für mich noch viel mehr Charme als oftmals die heutigen neumodernen Bauten. Kenne Gebäude wo ganz tolle Wohnungen entstanden sind...ein Traum sag ich nur. Von daher schade das eigentlich nur so wenig vom dem Ursprung erhalten geblieben ist, aber gut das wenigstens einem Teil der Denkmalschutz zuvor gekommen ist.

    Schöne Aufnahmen hast du gemacht und vor allem der Sonnenuntergang ist fantastisch.

    Wünsche dir einen schönen Wochenstart und sende herzliche Grüsse

    N☼va

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  2. Was habe ich als Jugendliche vom Bonner Ufer aus bedauert, dass die Aussicht so verschandelt war...
    Im neuen Lokal bin ich allerdings noch nie gewesen, nur drumherum spaziert ( die frischgebackene Mama wohnt ganz in der Nähe ).
    Liebe Grüße
    Astrid

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  3. Schön wenn aus alten Industriestandorten etwas neues entsteht und noch
    was von den alten Gebäuden zu sehen ist. Schönes Panoramabild.

    Gruß
    Noke

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  4. Auf deinen Fotos sieht es so aus, als ob die Verbindung von Alt und Neu gelungen ist. Das werde ich mir mal bei Gelegenheit angucken, sieht interessant aus.
    LG, Ingrid

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