Sonntag, 29. April 2012

Wochenrückblick #17

Girls Day / Boys Day
Meine Frau war in der letzten Woche beim Friseur. Einmal im Jahr schnuppern Schüler in die Berufe des anderen Geschlechts hinein. So kam es, dass beim Friseur 12-13 jährige Schüler anwesend waren, um den Friseurberuf kennen zu lernen. Um die Schüler irgendwie zu beschäftigen, wurde meine Frau zum Versuchsobjekt: ein Schüler durfte meiner Frau die Haare waschen. Dabei hatte meine Frau einen Schüler erwischt, der sich selbst wohl weniger gründlich seine Haare gewaschen hatte. Jedenfalls musste die Friseuse ihn mehrfach korrigieren: „kräftig massieren und nicht die Kopfhaut streicheln … der Kopf hat auch eine Hinterseite … über den Ohren nicht vergessen … „ Dadurch dauerte das Haarewaschen etwa zehnmal länger wie sonst. Insgesamt stelle ich mir schwierig vor, die 12-13 jährigen Schüler den ganzen Tag beim Friseur zu beschäftigen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man sie mit einer Schere an Haaren herum schneiden lassen kann.

Riester-Rente
In meinen Blogs vom 16. Januar und 25. Januar hatte ich berichtet, dass ich die Anlageform und den Anbieter bei der Riester-Rente gewechselt hatte. Dabei hatte ich festgestellt, dass das Konstrukt der Riester-Rente sehr komplex ist und dass die Anbieter sich alle Mühe geben, dass man die Angebote nicht miteinander vergleichen kann. In der Jahresfondsabrechnung für 2011 (bisheriger Anbieter) habe ich nun festgestellt, dass Zuschüsse für 2010 von 700 € zurückgefordert wurden. In der Bescheinigung für die Steuererklärung wurde dazu in einem Feld angekreuzt, dass für 2010 laut Mitteilung der ZfA kein Anspruch auf die Zulagengewährung besteht. Weitere Informationen habe ich darüber nicht erhalten. Ich weiss nicht, wer die ZfA ist. Ich weiss nicht, wer dieser ZfA das Recht gibt, die Zulagen zurückzufordern. Und dies sollte bitte nicht in einem solchen Ankreuzfeld geschehen, sondern dass man mich bitte mit einer ausführlichen Begründung darüber informiert, mal so eben 700 € zurückzufordern. Darüber habe ich meinen bisherigen Anbieter der Riester-Rente (Postbank) um Aufklärung gebeten.

Hänneschen-Theater
Ich scheue mich, bereits im Monat April für das kommende Weihnachtfest zu planen. Ernüchtert musste bei unserem Besuch des Hänneschen-Theaters feststellen, dass wir dies tun müssen. In der Übersicht, welche Stücke in 2012/2013 gespielt werden, hatte ich gesehen, dass der Vorverkauf für das Weihnachtsmärchen ab dem 1. April begonnen hatte. Im letzten Jahr hatte ich im Juli nach Karten nachgefragt und für 6 Personen lediglich Karten für den ersten Adventssonntag für die 17. Reihe bekommen. Das war die drittletzte Reihe, und unser kleines Mädchen und ihre zwei Jahre jüngere Cousine mussten sich auf die Bank stellen, damit sie noch etwas sehen konnten. In der Pause fragte ich nun an der Theaterkasse für dieses Jahr nach. Auch in diesem Jahr ist die Nachfrage für das Weihnachtsmärchen riesig. Beispielhaft fragte ich nach dem ersten Adventssonntag nach. Plätze waren diesmal in der 13. Reihe verfügbar. Da unser kleines Mädchen begeistert war, werden wir auf jeden Fall Karten für das Weihnachtsmärchen reservieren.

Tischmanager
Es ist schon erstaunlich, wie einfach man zum Manager aufsteigen kann und welcher Managerpositionen zu besetzen sind. Vor einigen Wochen hatte ich über einen Hausmeister geschrieben, der zum Facility Manager aufgestiegen war. In ihrer Schulklasse ist mittlerweile unser kleines Mädchen zum Tischmanager aufgestiegen. Einmal pro Woche wird in einer Gruppe von sechs Kindern gemalt. Die Gruppen sind gemischt, und die sechs Kinder setzen sich an den Tischen neu zusammen. Als Tischmanagerin muss sie Stifte und Malvorlagen einsammeln und an ihre Mitschüler verteilen. Dabei vergisst sie schon einmal, die Sachen vollständig einzusammeln. Nächste Woche ist sie froh, wenn sie nicht mehr als Tischmanagerin tätig ist, sondern wenn ein anderes Kind an der Reihe ist.

BIO-Klausur abends um 19 Uhr
Entsetzt hatte ich registriert, dass unser großes Mädchen in ihrem Medizin-Studium an der Universität Freiburg abends um 19 Uhr ihre BIO-Klausur geschrieben hat. Vormittags hatte sie noch Vorlesungen gehabt. Ich wäre gegen abends um 19 Uhr kaum noch zu einer vernünftigen Konzentration fähig. Jedenfalls nicht in dem Umfang, an einer Prüfung mit einer solchen Bedeutung teilzunehmen. Hat aber unser großes Mädchen mit Bravour geschafft !

Musik
Verteilt auf mehrere Abende, wurden im Internet-Radio in der letzten Woche mehrere Stücke zum Thema Schule gespielt, die während meiner eigenen Schulzeit aktuell waren. Der erste Stück war „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd. „We don’t need no education … we don’t need no thought control“, das war damals eine Hymne, dass die Schulzeit zu wenig kritische Lebenshaltung vermittelt, dass sie eher den gesellschaftlich angepassten Menschen fördert. „School’s Out“ von Alice Cooper, hart und eingängig heißt es: „no more pencils … no m ore books …no more teachers … dirty looks …” Diese Verse hatte ich während meiner Schulzeit aus voller Brust aus mich herausgeschrien. Das dritte Stück “School” stammt von Supertramp, und zwar von ihrem ersten Album “Crime of the Century”. Das ganze Album höre ich bis heute sehr gerne, weil es den Einflüssen einer Kommerzialisierung widerstanden hat – im Gegensatz zu den folgenden Alben. Roger Hodgsons eindringliche Stimme und wabernden Keyboard-Klänge bestimmen die Musik von Supertramp.






5 Kommentare:

  1. mit richtiger Begeisterung den Wochenverlauf gelesen, beim Friseur hängen geblieben und gedacht: Oh, nein, er hat Recht, KEINE Schere in die Hände von Praktikaten, wenn sie auf uns losgelassen werden sollten ... waschen ist o.k .... zuschauen auch ... herzlichst Ursa mit einem Lächeln (sie sollen doch alle etwas lernen , smile)

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  2. Die Jungs beim Friseur hätten sich mal ggseitig als Versuchskaninchen nehmen sollen, gerade wenn einer ungewaschene Haare hatte. Generell finde ich, sollten die Schulen viel näher am Berufsleben sowie überhaupt an der Realität lehren, und dementsprechend viel mehr Praktika und ähnliche Projekte anbieten. Tischmanager - solche Begriffe schon in der Grundschule finde ich auch seltsam. Keine Ahnung, was die Pädagogen sich dabei denken. 19 Uhr kann eine gute und auch eine schlechte Uhrzeit sein. Ich glaube nicht, dass man da generalisieren kann, wie von Forschern aber zumeist über die Medien bekanntgemacht wird.
    Vielen Dank für deinen Kommentar, einen guten Start in die Woche (hast bestimmt auch Brückentag oder?) und einen Gruss
    Wieczorama (◔‿◔) | Mein Fotoblog

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  3. Hallo Dieter,
    ohje, Jungens so lange beim Friseur - da hätte man alle zum Kamm-Manager, Bürsten-Manager und Besen-Manager machen sollen. ;-)
    VG
    Elke

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  4. Bio passt schon. Biochemie wäre schlimmer gewesen ...

    Grüße! N., die sich grad mal an die Bioprüfung erinnert.

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  5. Diese komischen Klausurzeiten im Studium sind leider nicht ungewöhnlich. Liegt an der Raumknappheit, besonders im Semester gibt es da zu vernünftigen Zeiten keine freien Räume. (Für die Klausuren braucht man meistens 6 Plätze pro Student, da man die ja nicht direkt nebeneinander setzen sollte und eine Reihe davor und dahinter sollte auch noch frei bleiben...) Aber da alle Prüflinge die gleichen ungünstigen Bedingungen haben, bleibt es wenigstens gerecht...

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