Und die Studie aus den USA nannte auch die optimalen
Zeitpunkt, damit zu beginnen: nämlich allwöchentlich jeden Montag. Wieso ? Die
üblichen Anlaufschwierigkeiten gehen los, der Wecker schmeißt einen bereits zu
Nachtzeiten aus dem Bett, es gilt die kuschelige Bettdecke loszulassen, das
Frühstück fällt kurz und abgerissen aus, die aufmunternde Tasse Kaffee wird
hastig herunter gekippt.
Jeder weist den Wochenbeginn mürrisch von sich fort.
Der Tatendrang ist gebremst, die Sinnfrage drängelt sich kritisch in den
Vordergrund. Wozu das Ganze ? Arbeitnehmer werden sich bald im Büro, in der
Fabrik, auf der Baustelle oder sonstwo einfinden. Ich beziehe meinen eigenen
Radikalansatz aus der Musik, in der die Montage so schlecht wegkommen, dass sie
in Rebellion auszuarten drohen.
„I don’t like Mondays“, damit hatte es Bob Geldof in
den 80er Jahren ganz weit nach oben geschafft. Seinem Unmut ließ er freien
Lauf. Er posaunte „I want to shoot the whole world down“ hinaus und traf damit
so sehr den Nerv der Bevölkerung, das er wochenlang auf Platz Eins der
Hitparade stand.
Montage sind ein unbeschriebenes Blatt in der Woche,
doch entgegen der Studie aus den USA will dies niemand als Chance begreifen,
Änderungspotenziale aufzuzeigen.
Dass Skepsis angebracht ist, beweist ein anderer
Montags-Hit, nämlich „Monday Monday“ von „The Mamas and the Papas“. Das Lied
fordert mich sogar geradezu auf, vorsichtig mit beiden Füßen aus dem Bett
aufzustehen, denn man weiß nie, was montags passieren könnte.
„Monday, Monday,
can’t trust that day …
… oh Monday
morning, you gave me the warning of what was to be.”
In demselben Stück könnte es noch schlimmer kommen:
„ …whenever Monday comes you can find me crying
all of the time …”
Ich könnte so eine Art
von Montags-Vorsätzen entwickeln, um mich selbst zu ändern. Ich könnte
versuchen, die Dinge in positivem Licht zu sehen, denn Vorgesetzte und der
Arbeitsalltag meinen es nicht immer schlecht mit mir. Doch so eine depressive
Laune der Mamas und Papas färbt auf mich ab.
Die positiven Glückshormone des
Wochenendes sind aus und vorbei, in der Arbeitswelt warte ich ab. In „Blue Monday“ von
New Order finde ich meinen eigenen Rhythmus. Die Synthesizer bringen mich auf
Trab. Das Klangbild ist noch jung in der beginnenden Woche, nicht euphorisch.
Dann die Stimme, die sich nach langem Warten in die Melodie traut. Bloß nichts
überstürzen. Geniale Gedankensprünge kommen nicht am frühen Montag Morgen,
sondern irgendwann später, wenn ich nicht damit rechne. Die Stimme quält sich
mehr dahin, wartet ab, obschon ein weitaus höheres Potenzial in ihr steckt. Mich
Montags morgens anstrengen, kann unproduktiv sein, weil ich meine Hochlaufkurve
der Kreativität noch nicht erreicht habe. Das ist so wie in der
Automobilindustrie, wenn schlechte „Montags“-Autos produziert werden. Präzision
und Gedankenschärfe müssen noch ausgereift werden.
Im Wochenverlauf wird
alles besser werden. Niemand kann einhundertprozent Leistung an allen Tagen in
der Woche rund um die Uhr erbringen. Ich erlaube mir diesen „Blue Monday“.
Sollen all die anderen doch überlegen, wie sie sich in einer Art von Business
Process Reengineering selbst verbessern sollen.
Jeder Tag ist anders und niemand kann an allen Tagen ein Optimum an Leistung bringen, muss ja auch in meinen Augen nicht sein, wir sind ja keine Maschinen und sollten uns davor hüten, welche zu werden.
AntwortenLöschenRaus aus dem Monday Blues und einfach mit frischem Elan rein in die neue Woche. :-) Am Wochenende sollte man schon seine Batterien wieder aufladen. :-)
Liebe Grüße und eine schöne neue Woche für dich
Christa
Sehr schön, dieser Post! hat Freude gemacht, ihn zu lesen, Dieter!
AntwortenLöschenHerzlichst
Astrid
Hallo Dieter, jeder Tag ist ein anderer Tag und man kann nicht jeden Tag gleich gut drauf sein.
AntwortenLöschenWenn am Wochenende die Accus aufgeladen sind, sollte der Nontag auch ein guter Tag werden.
Liebe Abendgrüße
Angelika
ich höre den Song ... wippe mit den Füßen ... und lese deinen Text.
AntwortenLöschenGibt positive Glückshormone :-)
lieber Gruß von Heidi-Trollspecht
Huhu Dieter
AntwortenLöschenIch liebe dieses Lied,und liebe auch den Montag!!!Eine neue Woche,ein neuer Anfang.......ok,es gibt auch schlechte Tage ,das stimmt.Aber das liegt woanders,nicht an den Montag..he?
LG
Christa
Warum redet man wohl von einem Montags-Auto, wenn es ständig zur Reparatur muss und warum sind am Montagmorgen sämtliche Arztpraxen zum Bersten voll? Irgendetwas muss wohl dran sein, dass man den Montag so arbeitsfaul angeht. Letztens habe ich auf der Euskirchener Herbstkirmes ein Lebkuchenherz mit folgendem Spruch fotografiert: Montags könnt ich kotzen !
AntwortenLöschenIch wünsche dir nur schöne Montag mit vollem Akku und lasse einen lieben Gruß hier
Arti
Toll geschrieben!
AntwortenLöschenUnd danke für diesen Song! Ganz nach meinem Geschmack...ich hätte gar nicht gedacht,dass du sowas hörst ;-D
Liebe Grüße,Line
PS:
Wäre der Freitag noch so fantastisch, wenn es den blöden Montag nicht geben würde???
Sad mondays ... has songs worldwide. Boring days that we live in eternum everywhere, love this theme you provided and I just right now remembered another called "Lunes otra vez"...
AntwortenLöschenbelongs to a mythical argentine rock group called Sui Generis. Time passes but does not miss a second term, whenever I hear it, and today you reminded me again :D
http://www.youtube.com/watch?v=aovYPJDLOw8
Well, but now enjoy the beautiful weekend ahead.
Big hugs.