Den Wochenverlauf kann man nur mit einem ordinären Wort
beschreiben: SCH …… Oder: es kann nur noch aufwärts gehen, weil es schlimmer
nicht kommen kann.
Sonntag Abend der Vorwoche
Meine Göttergattin fragte mich, ob es nicht irgendwo einen
freien Job im Management in der Organisation gibt. Was sie alles koordinieren
muss: Weiterbildung, 400 €-Job, Haushalt, Kochen, Waschen, Putzen und vieles
mehr. Besonders stolz ist sie auf die Koordination der Arzttermine. Der Termin
beim Frauenarzt schließt sich Dienstags nahtlos an die Fortbildung an. Die
Termine beim Betriebsarzt und beim Gesundheitsamt, die für den 400 €-Job
benötigt werden, finden gerade ein paar hundert Meter entfernt von der
Fortbildungsmaßnahme statt. Als Organisations-Manager, dazu fühlt sich meine
Göttergattin berufen !
Montag Abend
In der ersten Pause war unser kleines Mädchen mit dem
Ellbogen auf den Boden des Schulhofes gestürzt. Nach dem Abendessen klagte
unser kleines Mädchen dann über Schmerzen am Ellenbogen. Kurz überlegten wir,
dann fuhr meine Frau in die 10 Kilometer entfernte Notfallpraxis. Da kein Röntgengerät
vorhanden war, konnte sich der Kinderarzt kein Bild machen und verwies unsere kleine
Patientin in die gegenüberliegende Kinderklinik. Dort hieß es „warten“, bis
beim Röntgen festgestellt wurde, dass nichts gebrochen war, sondern der
Ellbogen lediglich verstaucht war. Unsere Kleine bekam einen dicken Verband.
Gegen halb elf waren Frau mit Kind zu Hause, wobei unser Mädchen im Auto
eingeschlafen war.
Dienstag Morgen
Irgendwie schafften wir es, unser Mädchen trotz der kurzen
Nacht morgens wach zu bekommen. Sie rieb sich zwar mächtig die Augen, doch
gegen sieben Uhr schaffte sie es, sich anzuziehen. Mit dem dicken Verband um
den Ellbogen ging es zur Schule. Ich begleitete unser Mädchen, damit ich der
Klassenlehrerin unsere Situation erklären konnte: dass unser Mädchen wegen der
Aktion zur Notfallpraxis ihre Hausaufgaben nicht vollständig geschafft hatte
und dass sie bis Ende der Woche nicht am Sportunterricht teilnehmen durfte.
Dienstag Abend
Vormittags lief noch alles reibungslos, d.h. unser Mädchen
besuchte die Schule und meine Göttegattin nahm an der Fortbildungsmaßnahme
teil. Nachmittags stieg sachte die Körpertemperatur unseres Mädchens an, so
dass sie am späten Nachmittag 38 Grad Fieber hatte. Dies nahm meine Frau mit
Gelassenheit, denn dann würde sie am nächsten Morgen mit unserem Mädchen zum
Kinderarzt gehen, der unser Mädchen mitsamt meiner Frau krank schreiben würde
(für die Fortbildung war sie somit entschuldigt). Diese Gelassenheit änderte
sich gegen 18 Uhr, als unser Essen auf dem Herd vor sich her bruzzelte und uns
ein Telefonanruf aus der Kurve schmiss. Es war das Wohnheim meines geistig
behinderten Schwagers. Bereits vor vierzehn Tagen hatte er mit einem Betreuer
den Augenarzt aufgesucht, da er beim Sehen schwarze Punkte sah. Der Augenarzt
konnte nichts auffälliges erkennen und meinte, die Brille sei zerkratzt und er
solle sie vernünftig reinigen (sie war auch zerkratzt und schmutzig). Heute war
mein Schwager erneut mitsamt Betreuer beim Augenarzt, da die dunklen Punkte
nicht verschwunden waren. Diesmal diagnostizierte der Augenarzt eine
Netzhautablösung, die sofort behandelt werden müsste. Anderenfalls drohe eine
Erblindung. Die ärztlichen Befunde und die Überweisung in die Augenklinik
sollten am nächsten Morgen direkt um acht Uhr beim Augenarzt abgeholt werden.
Mittwoch
Parallel waren um acht Uhr morgens Schwiegervater mit
Schwager beim Augenarzt und Frau mit Kind beim Kinderarzt. Die
Fortbildungsmaßnahme fiel aus, die Temperatur unseres Mädchens war unverändert hoch
und sie bekam einen Fiebersaft verschrieben. Schwiegervater mit Schwager fuhren
zur Augenklinik, in der jede Menge weitere Untersuchungen folgten. Der Termin
für die Augenoperation wurde auf Freitag 10 Uhr festgelegt.
Donnerstag
Unglaublich: ein halbwegs normaler Tag; Frau mit Kind waren
zu Hause (die Fortbildungsmaßnahme fiel aus), das Fieber ging bei unserem
Mädchen zurück, mein Schwager war (noch) im Behindertenwohnheim und wartete auf
die Augenoperation. Achja, noch eine Unannehmlichkeit, die eher Kleinkram gegenüber
anderen Ereignissen darstellte: Vorderlicht und Schaltung waren an meinem
Trekking-Rad defekt. Unser Fahrradladen gönnt sich um diese Jahreszeit zehn
Tage Auszeit (der Fahrradladen ist geschlossen), so dass ich bis Ende dieser
Woche öffentliche Verkehrsmittel benutzen darf (ist eh unattraktiv, im Dunkeln
ins Büro hin und nach Hause zu fahren).
Freitag
Ich arbeitete von zu Hause aus, da absehbar war, dass
die Rahmenbedingungen die Grenzen des Organisierens sprengten. Das Problem des „Homeworking“
ist, dass a) dies mit dem Chef
abgestimmt sein muss b) keine
Präsenztermine wahrzunehmen sind und c)
dies eher auf Ausnahmen beschränkt sein sollte. Meine Frau arbeitete morgens in
ihrem 400 €-Job, nachmittags schaffte sie es nach drei Fehltagen wieder zu
ihrer Fortbildungsmaßnahme. Das Fieber war zwar bei unserem Mädchen
verschwunden, anstatt dessen verstopfte Schleim die Atemwege. Daher suche ich
um 8 Uhr den Kinderarzt auf. Gegen halb 10 kam ich mit ihr zurück. Die
Kinderärztin hatte einen Saft zur Lösung des Schleims verschrieben und den
Verband um den Ellbogen entfernt. Kurz danach, um 10 Uhr wurde mein Schwager
operiert. Gegen 12 Uhr erschien kurz meine Frau zu Hause, sie trank einen Kaffee,
aß ein Brötchen, danach fuhr sie zu ihrer Fortbildungsmaßnahme weiter. Unserer
Kleinen kochte ich eine Dose Eierravioli, ich selbst aß einen Rest Nudelsalat
mit einer Grillwurst. Nachmittags zerrte unsere Kleine immer wieder an mir
herum, dass sie mich anmalen wollte, den Bildschirm meines Laptops bemalen
wollte oder ganz einfach „Memory“ mit mir spielen wollte. Kurzum, ein
geregeltes Arbeiten als „Homeworking“ war nur stark eingeschränkt möglich.
Gegen 16.30 Uhr kehrte meine Frau nach Hause zurück. Nach dem Abendessen gegen
19 Uhr besuchten wir unseren Schwager, der die Augenoperation bestanden hatte
und am frühen Nachmittag aus der Narkose erwacht war.
Samstag
Da ich mir des strammen Pensums bewusst war, was zu
erledigen war, wollte ich in aller Frühe mit dem Einkauf von Getränken
beginnen. Ich ließ den Wagen an, der Anlasser lief und lief und lief … aber
zündete nicht. Ich probierte mehrfach, aber es tat sich nichts. Von einem übermäßigen
Anlassen hatte ich abgesehen, da irgendwann die Batterie leer sein würde. Kurz
nach 9 Uhr erreichten wir jemanden in unserer KFZ-Werkstatt. Gegen 10.30 Uhr
erschien der Junior-Meister der KFZ-Werkstatt. Er wollte den Zündvorgang mit
einem Fremdstartkabel einleiten, doch ich klärte ihn auf, dass die Batterie
erst anderthalb Jahre alt war und der Anlasser erst im letzten Winter erneuert
worden war. Der Junior-Meister öffnete die Motorhaube, hantierte an den
Zündkerzen, ließ mich etliche Male anlassen, doch wieder herrschte Funkstille. Es
half nichts, unser Wagen mit den 207.000 Kilometern auf dem Buckel musste
abgeschleppt werden. Repariert wurde der Wagen erst heute (Erneuerung der
Zündspule). Der Meister der KFZ-Werkstatt fragte uns am Samstag, ob die
Reparatur bis Montag dauern könnte. Ich verneinte, wobei ich mir der Ohnmacht
bewusst war, dass die Werkstatt nicht wegen uns alles stehen und liegen lassen
konnte. Ich versuchte, den besonderen Umständen mit dem Krankenhausbesuch
meines Schwagers Nachdruck zu verleihen. Daraufhin zeigte sich die Werkstatt
sehr kundenfreundlich und stellte uns bis zur Reparatur einen Leihwagen aus dem
KFZ-Pool des Autohauses zur Verfügung. Was der Leihwagen kosten würde, fragte
ich nach. Wir sollten der Wagen bei der Rückgabe halbvoll tanken (bei der
Übergabe war der Tank knapp über der roten Anzeige). Abends besuchten wir dann
mit dem Leihwagen unseren Schwager im Krankenhaus.
Sonntag
Den Sonntag genossen wir, dass sich nichts ereignete. Spät
aufstehen, lange frühstücken, ein wenig Fernsehen, Tageszeitung lesen, ein
wenig aufräumen, waschen, bügeln, Mittag essen, Kaffee trinken, Schwager im
Krankenhaus besuchen. Beim Abendessen kam unser Mädchen auf uns zu, wir sollten
nicht so laut sprechen, ihre Ohren täten weh. Jedes Mal, wenn wir uns in einer
normalen Lautstärke unterhielten, hielt sie sich ihre Ohren zu. Mittelohrentzündungen
hatten wir bei unseren großen Kindern in Erinnerung, dass diese Erkältungen
nachgelagert waren, dass diese sehr schmerzhaft waren und unter Umständen über
Wochen dauern konnten, bis sie abklangen. Also nach dem Abendessen wieder zur
Notfallpraxis. Dort gab der Kinderarzt glücklicherweise Entwarnung. Der Schleim
in der Nase drückte auf die Ohren. Mit Nasentropfen sollte dieser Schleim gelöst
werden. Gegen halb 9 Uhr waren wir nach Hause zurückgekehrt. Heute hat unser
Mädchen sogar wieder die Schule besucht.
Das Organisations-Konzept ist in der vergangenen Woche
vollkommen aus den Fugen geraten. Schlimmer konnte es nicht kommen. Drückt
bitte die Daumen, dass es in dieser Woche wieder aufwärts geht.
Ohja solche Wochen gibt es ! Wochen die man am Liebsten aus dem Kalender streichen möchte. Aber man wächst über sich hinaus weils sein muss und bekommt doch irgendwie alles geregelt. Um so schöner wenn die darauf folgende Woche dann wieder normal verläuft.
AntwortenLöschenEurem kleinen Mädchen weiterhin Gute Besserung, euch weiterhin gute und starke Nerven und immer dran denken...:
Es KANN NUR besser werden !! :)
Grüße
Rebellin
Man oh man was für eine sch... Woche lieber Dieter.
AntwortenLöschenHoffe mal für Dich und Deine Famile das die kommende besser wird.
Ein kleiner Tipp für Eure Kleine ein nasses Tuch mit einigen Trophen Menthol auf die abgedrehte Heizung legen, das verteilt sich im Raum und sie kann besser atmen und die Schleimhäute trocknen nicht so aus. Mach ich bei unserer Jule auch immer.
Ich bin an der Netzhaut auch schon gelasert worden, muß alle halbe Jahre zur Kontrolle. Das wurde wohl ambulant gemacht. Mußte nur jemanden zur Begleitung dabei haben.
Auto kaputt hatten wir diese Woche auch, war dreimal in der Werkstatt. Thermostat des Themeraturreglers und Klimaanlage defekt. Frag nicht nach den Kosten.... Der Leihwagen kostet hier nichts nur der Tank muß voll sein.
Wünsche Euch ein stressfreie Woche und grüße ♥ lich
Angelika
Oh, je! Da musstest du ja was mitmachen. Deine Frau tut mir auch leid!!! Weisst du Genaueres über die Augen-OP und weitere Behandlung? Wie lange wird er im KH liegen müssen? Warum löste sich die Netzhaut ab?
AntwortenLöschenBeste Grüße zum Wochenstart sendet Wieczorama (◔‿◔) | Mein Fotoblog
Weia...das hört sich aj wirklich nicht gut an und ich drücke ganz fest die Daumen das es diese Woche besser wird und positiv vorwärts geht.
AntwortenLöschenlg Nova
Das sind Wochen, die niemand in diesem Stil benötigt Dieter.
AntwortenLöschenIch hoffe, diese Woche wird angenehmer :-)