Ich bewegte mich zurück, zu den Anfängen der
Malerei. Die Kölner Schildergasse, mittendrin in der Fußgängerzone, Geschäfte
reihten sich aneinander wie in der Frankfurter Zeil oder auf dem Berliner
Ku-Kamm, die Anfänge der Malerei überlagerten sich im Trubel der Ladenlokale. Die
Malerei mit Ölfarben, wie wir sie heute kennen, entstand im 14. Jahrhundert. In
der Schildergasse lagen die Werkstätten der Kölner Maler. Schildergasse, das
leitet sich aus den Schilden der Ritter ab. Die Schilde wurden mit dem Wappen
der jeweiligen Herrscher bemalt, um die Kriegsparteien auseinander halten zu
können. Dieses Wort wurde im Mittelhochdeutschen gebraucht und hat sich im
Niederländischen als „schilderen“ für malen und „schilderij“ für Gemälde bis
heute erhalten. Diese Werkstätten waren keine Ateliers, wie wir sie heute kennen.
Vielmehr waren die Künstler Alles-Könner in der Malerei. In einer großen Anzahl
waren Kirchen im mittelalterlichen Köln neu gebaut worden. Sie malten Fresken in Kirchen. Außerdem war
ein Jahrhundert zuvor der Buchdruck erfunden worden, so dass neben den
gedruckten Buchstaben die Bücher mit Bildern ausgemalt werden mussten. Die
Anfänge der Malerei, wie wir sie heute kennen, waren Altarbilder, die Szenen
und Gleichnisse aus der Bibel darstellten. Dabei kannten die Maler keine
Signaturen, so dass man in Köln weitgehend nach Werkstätten unterschied. Heute
würde man sagen: nicht der einzelne, sondern das Team lieferte eine professionellen
Arbeit ab. Anhand von Wesenszügen und Maltechniken konnte man aber die
einzelnen Werkstätten unterscheiden. Ein einzelner Künstler sticht dennoch hervor:
das ist Stephan Lochner, der aus dem Bodenseeraum stammte, in Gent das
Altarbild der St. Baafs-Kathedrale studiert hatte und die Maltechnik der Brüder
van Eyck – und weiterer Maler aus Flandern - ins Rheinland importiert hatte.
Die Gemälde der Kölner Malerschule befinden sich auf
einer Etage des Wallraf-Richartz-Museums. So wie in der Dauerausstellung, habe
ich die Bilder nach den einzelnen Werkstätten unterteilt. Sämtliche Gemälde entstanden vom 14. bis zum 16. Jahrhundert.
Die Darstellung beginnt mit einem Gemälde aus der
Werkstatt der Hl. Veronica.
Gemälde aus dem Marienleben …
Westfälischer Meister …
Verherrlichung Mariae …
Johannes Vision …
Heilige Sippe …
Meister Georgslegende …
Ursulalegende und Meister St. Severin …
Übrige …
Auf der zweiten Etage ging es mit niederländischer,
spanischer und italienischer Malerei weiter. Sofern Interesse besteht, werde
ich weitere Gemälde des Wallraf-Richartz-Museums darstellen.
Sehr interessant und ich wusste gar nicht das es dort ein Museum gibt. Schön dass du es uns auch vorgestellt hast und die Gemälde zeigst. Mich persönlich würde es auch interessieren was die Künstler noch alles geschaffen haben. Viel zu traurig dass es in der heutigen Zeit mehr und mehr in Vergessenheit gerät. So ist es für mich noch Kunst pur, mit einer Geschichte dahinter....und wenn diese Bilder sprechen könnten..was für Geschichten könnten sie erzählen^^
AntwortenLöschenWünsche noch einen schönen Sonntag und sende herzliche Grüssle
Nova
Liebe Nova, diese Bilder SPRECHEN, wenn man sie anschaut. Seit ich vor zig Jahren erlebt habe in einem Mutter - Kind- wochenendkurs im Museum, wie kleine Kinder ( ab 5 ) die Bildsprache "lesen" konnten, sind mir diese alten Werke wieder nahe gekommen. Wir Erwachsene sind in unserer Intuition durch unseren Kopf völlig verstellt. Für den mittelalterlichen Menschen, der Analphabet war, war die Bildsprache die einzige, die er lesen konnte. In Comics ist noch etwas davon bis heute erhalten...
LöschenLiebe Grüße
Astrid
Lieber Dieter, darf man jetzt im Wallraff fotografieren?
AntwortenLöschenEinen schönen Sonntag!
Astrid
Hej Dieter,
AntwortenLöscheneinige dieser Gemälde kenne ich und zwar von den sogenannten Gebetbuchbildern, die nach der Beichte verteilt wurden oder die Sterbebilder, die ausgegeben wurden, um einen nahe stehenden Verstorbenen in Erinnerung zu behalten. Ich finde es generell sehr interessant etwas über Ausstellungen zu erfahren!
Gruß
Beate
Lieber Dieter,
AntwortenLöschenvor vielen, vielen Jahren war ich auch einmal im Wallraff-Museum. Ich war
tief beeindruckt und finde es ganaz toll, dass du es so ausführlich beschrieben
hast. An einige wenige Gemälde kann ich mich erinnern. Aber eines weiß ich
noch ganz bestimmt: Fotografieren durfte man nicht.
Einen geruhsamen Sonntag wünscht Dir
Irmi
so komme ich jetzt in das Wallraf-Richartz-Museum. Danke für´s Mitnehmen Dieter.
AntwortenLöschenDeine Info zur Malerei fand ich auch sehr interessant.
lieber Sonntagsgruß von Heidi-Trollspecht
Das Museum kenne ich, war schon zwei Mal dort. Aber ich bin ja auch so ein Kunstjunkie, weitere Besuche werden bestimmt folgen, ich gehe oft mehrfach in Museen, weil ich immer wieder etwas Neues entdecke. Das die Schildergasse nach Schildmalern benannt ist, wusste ich noch nicht! Wieder etwas gelernt :-D.
AntwortenLöschenIch freu mich auf weitere Museumsposts!!!
Ansonsten wünsche ich Dir noch ein glückliches Jahr 2014, hab ich bis jetzt versäumt.
Liebe Grüße und schönen Restsonntag!
Lieber Dieter,
AntwortenLöschensehr interessant Dein Post! Die Schildergasse, eine der meistbesuchtesten Shoppingmeilen überhaupt, dass dort der Ursprung der Malerei liegt, dass wusste ich auch noch nicht. Ich habe mir schon Gemäldesammlungen in der Alten Pinakothek in München und in der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden angesehen - aber wie es immer so ist, was in der Nähe ist, da war man noch nicht, aber ich habe mir fest vorgenommen, das Walraff-Richartz-Museum zu besuchen!
Zur Zeit beschäftige ich mich auch mit Köln: Durch das ausgeliehene Buch von Dir ( seeehr spannend!) und mit Walter Dick. Das ist auch mal ein Post wert- Köln in Trümmern. (Falls Du nicht schon mal hier etwas über diesen Fotografen gepostet hast...)
Ich wünsche Dir und Deiner Familien nachträglich noch alles Gute fürs neue Jahr und Danke für das Foto vom Siegburger Mittelaltermarkt!
Grüsse!
Marita
Ich hätte nie gedacht, dass mich mittelalterliche Malerei interessieren würde, aber es sind solche wunderschönen Kunstwerke und Bildtafeln und sie sind so herrlich bunt präsentiert und mit Informationen versehen, dass ich ganz hin und weg war. Wir haben ja hier den Museumstag (freier Eintritt für Kölner Bürger) und da nehme ich mir immer ein kleines Häppchen vor. Die Aussicht ist übrigens auch faszinierend.
AntwortenLöschenEin sehr aufschlussreicher Beitrag. Es hat mich sehr interessiert, denn mittelalterliche Altarbilder besuche ich ueberall, wo es sie zu sehen gibt.
AntwortenLöschenVieles von dem, was du hier aufgeschrieben hast, kannte ich nicht. Das Wallraf Museum ruft mich!
Noch nachtraeglich wuensche ich dir und deiner Familie ein glueckliches, gesundes, erfolgreiches Neues Jahr.
Lieber Dieter,
AntwortenLöschender Stil, in dem damals gemalt wurde, gefällt mir sehr gut - ich bin eine Freundin der klaren Malerei, in der Konturen deutlich umrissen erkennbar sind. Mir tut's nur Leid, dass seinerzeit fast ausschließlich Bilder mit religiösem Hintergrund oder Herrscherportraits entstanden sind - Malereien, die das Alltagsleben der Menschen von damals zeigen, wären interessanter für mich ... aber dafür gab's leider keine Auftragsgeber...
Danke für dein Interesse an meinem Indienreisebericht! Neulich habe ich übrigens einen Artikel gelesen, der zu meinem aktuellen Kapitel passt, in dem ich u.a. einen Markt zeige, auf dem Früchte und Holi-Farben zum Verkauf angeboten wurden. Offenbar gab es 2013 ein Holi-Fest in Köln, also in deiner Nähe - woran man wieder erkennt, Indien muss gar nicht so weit weg sein, wie man glaubt ;o))
www.ksta.de/koeln/-holi-colours-koelner-feiern-fest-der-farben-,15187530,24106924.html
Eine schöne neue Woche wünsch ich dir und deinen 2- bis 4-beinigen Lieben!
Ganz herzliche Rostrosengrüße, Traude
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