Mit seinen Filmen
bin ich groß geworden. Natürlich die Autofahrer, der letzte Fußgänger oder
Willy Winzig, Heinz Erhardt war wahrscheinlich einer der besten Schauspieler und Komiker aller Zeiten. Seine Filme aus den 1960er und 1970er Jahren habe ich verschlungen, sie sind bis heute Kult. An seine Komik, seine Kunst, mit Worten
zu jonglieren, seine knochentrockene und gleichzeitige lustige Art, ist bis
heute niemand heran gekommen. In dem Film „Drei Mann in einem Boot“, 1961 gedreht,
haben sich die nicht weniger exzellenten Schauspieler Walter Giller und Hans
Joachim Kulenkampff dazu gesellt und einen Film gedreht, der eine solche
unbeschwerte und natürlich Komik beinhaltet, die es heutzutage nur noch selten
gibt. Die drei Männer sind ihrer Frauen und Partnerinnen überdrüssig. Um ihren
weiblichen Launen zu entfliehen, mieten sie sich ein Motorboot und fahren vom
Bodensee über den Rhein bis nach Amsterdam. Die drei sind eine verschworene
Gemeinschaft, machen ständig Unsinn und wehren sich als gestandene Männer gegen
das Erwachsensein. Dabei spielt eine längere Szene am anderen Rheinufer von
Königswinter. Ich habe mich auf Spurensuche gemacht nach den Drehorten, die im
Stadtgebiet von Bonn-Mehlem ganz dicht beisammen liegen.
Die drei Männer,
die in dem Film Jo, Georg und Harry heißen, fahren mit der Fähre von
Königswinter auf die Bonner Rheinseite.
Die Fähre fährt auch
heute Autos, Fußgänger und Radfahrer von einer Rheinseite auf die andere. Da
der Verkehr zugenommen hat, hat sich in
demselben Ausmaß die Rheinfähre vergrößert.
Die drei Männer
sitzen (mit der Herzensdame von Walter Giller) in einem Biergarten und haben einen wunderschönen Ausblick auf den
Drachenfels.
Genau diese
Position mit dem dazugehörigen Blick auf den Drachenfels habe ich ausfindig
gemacht.
Um das Restaurant
zu finden, habe ich mich allerdings schwer getan. Dieses hübsche
Weinlokal ist es nicht, obschon man von dort aus genau diesen phänomenalen
Blick auf den Drachenfels hat.
Um das richtige
Lokal aus dem Film zu finden, musste ich im Internet recherchieren. Die Internet-Homepage http://www.hg-i-did-it-my-way.de/my_way.3.html#My%20Way hat mich auf die Spur von „Dieckmanns
Rheinterrassen“ gebracht, wo sich eindeutig der dazugehörige Biergarten
befunden hat. Aus „Dieckmanns Rheinterrassen“ ist das Restaurant „Kleinpetersberg“
geworden. Wenn ich mir das heutige Aussehen des Restaurants betrachte, muss
dieses mehrfach umgebaut worden sein, vielleicht sogar abgerissen und neu
gebaut.
Ich bin etwas
entsetzt, welch schmuckloser Bau „Dieckmanns Rheinterrassen“ ersetzt hat.
In dem Film „Drei
Mann in einem Boot“ werfen die Darsteller einen Blick auf Königswinter auf dem
anderen Rheinufer.
Auch Königswinter
hat sich grundlegend verändert. So hat in dem Film Königswinter auf der anderen Rheinseite ausgesehen.
Nunmehr ist das Rheinufer fast nahtlos zugebaut und
wird dominiert von Hotels.
Youtube sei Dank, dass man sich 15 Minuten des Films ansehen kann. Nach sechs Minuten laufen ungekürzt diejenigen Szenen, die ich eben beschrieben habe.
Hallo Dieter, diesen Post finde ich sehr interessant! Mal abgesehen davon, dass auch ich die Filme mit Heinz Erhardt bis heute liebe... finde ich Deine Spurensuche toll. Was Du Dir für Mühe machst... naja, hast ja Bonn quasi vor der Haustür..
AntwortenLöschenIch finde es spannend, zu sehen, wie sich die Gegend, die Städte, die Dörfer im Laufe der Zeit verändern... Danke für's zeigen und für's Erinnern an Heinz Erhardt.
LG Marita
Da hatten der Herr K. und ich jetzt eine ganz neckische Viertelstunde dank Youtube! Als alte alte Kreuzfahrer auf dem Mittelrhein im Allgemeinen und in Godesberg im Besonderen war das ein ganz besonderer Spaß, ebenso deine Spurensuche. An die Lokale dort erinnere ich mich nur zu gerne, denn dort haben wir schon viele Feste gefeiert. Den "Kleinen Petersberg" kennen wir allerdings nicht ( scheint ja auch nicht schade zu sein ).
AntwortenLöschenEinen schönen Sonntag ( weiterhin am Rhein? )!
Astrid
das ist ja eine tolle Idee auf so eine Art Spurensuche zu gehen.
AntwortenLöschenDa war ich jetzt auch sehr gerne dabei :-)
Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht
Finde ich auch eine klasse Idee so auf Spurensuche zu gehen. Hast du echt klasse gemacht und war interessant diese Unterschiede auch gleich sehen zu können^^ Kenne den Film auch noch zu gut umd mit Heinz Erhardt kann ich dir nur zustimmen. Ich fand ihn auch genial, und an ihn denkend sehe ich dann auch immer den Sketch zusammen mit Rudi Carell wo sie Regen- und Sonnenlieder trällern :-))))
AntwortenLöschenWünsche dir einen schönen Sonntag und sende herzliche Grüsse
N☼va
Hallo,
AntwortenLöschenprima, wenn du auf Spurensuche warst. Ich mochte den Kulenkampff, war so ein wenig ein Schwarm von mir. EWG usw.
ein Sendung, die mir immer sehr gut gefallen hat.
Walter Giller, er war immer so der Clown ein wenig und Heinz Ehrhardt ein Vollblutkomiker. Das war halt noch was.
Mit lieben Grüßen Eva
Jaaaa schön war die Zeit. :-))))
Lieber Dieter, herzlichen Dank für deinen Kommentar! Schön, wenn man seine Heimat so liebt und darüber berichtet! Deutschland ist schön, hat soviel zu bieten! Dein Rheinland mag ich auch! LG Lotta.
AntwortenLöschenPrima Idee, Dieter (ich mag diese biederen Komödien bis heute, ist so herzerfrischend). Damals bin ich auch auf Spurensuche gegangen, nicht hier bei uns in der Heimat, literarisch: THREE MAN IN A BOAT - Jerome K. Jerome, liest sich vergnüglich, hier hat auch der Hund noch eine tragende Rolle. Bitte weiter so, das ist Dir sehr gelungen und hat dieses "Ach ja stimmt, das war ja ..."-Gefühl wieder hervorgezaubert.
AntwortenLöschenSehr schön Deine Suche nach den Orten aus den Filmen. Die Veränderungen in der Zeit bis heute ist
AntwortenLöschennicht immer schön aber manchmal notwendig. Heinz Erhardt ist natürlich bekannt sowie auch die anderen
aus den alten Filmen.
Gruß
Noke
Oh weia, ich glaube, ich kenne den Film gar nicht, wohl aber die Romanvorlage 'Three men in a boat'. Toll, deine Spurensuche und enttäuschend der Fund. Das 'Weinhäuschen' allerdings ist ein wunderbares Restaurant: österreichische Küche, alles sehr lecker. Höchst empfehlenswert.
AntwortenLöschenLG, Ingrid
Ich liebe Heinz Erhardt, seine Filme und Gedichte!!! Alles schon lange her.Danke für deine Mühe, die Stätten von damals aufzusuchen. Es ist wirklich schön, das Rheinland! LG Martina
AntwortenLöschenden Film kenne ich auch und dort sass ich auch schon es ist eine wunderschöne Gegend.. toll!
AntwortenLöschenLieben Gruss Elke
Ist es nicht die Herzensdame von Kulenkampf?
AntwortenLöschenEs ist die Herzensdame von Kuli im Film. Ich liebe die alten Filme mit Hein und den insbesondere.
LöschenObwohl der Film ein Jahr älter ist als ich, zählt er zu meinen Lieblingsfilmen. Dieses Ambiente der ausgehenden Wirtschaftswunderzeit hat mich schon immer fasziniert. Weil mir der Film so gefällt, habe ich mit meiner Familie einmal einen mehrtägigen Campingbusausflug den Rhein entlang gemacht, und habe zwischen Mainz und Köln diese Stätten aufgesucht, die im Film markant hervorgehoben sind. Früher hatten wir schon die Bodensee-Orte abgeklappert.
AntwortenLöschenIch hatte vorher auch nach Diekmanns Rheinterrassen geforscht und im Internet einen Koch kennengelernt, der damals dort gearbeitet hat. Wenn ich mich richtig entsinne, sagte er, dass die Rheinterrassen Anfang der achtziger Jahre komplett abgerissen wurden und das heutige Restaurant Kleinpetersberg erbaut wurde.
Wir aßen dort zu Mittag und fanden das Restaurant ganz gut.
Die Rheinterrassen im Film gibt es schon länger nicht mehr, denn Vorgänger des jetzigen Gebäudes (mit dem Restaurant Klein-Petersberg) war das Rheinhotel "Arera", das m.E., mit seinem 60iger-Jahre-Schick, deutlich häßlicher war als das heutige Gebäude.
AntwortenLöschenWir sehen gerade auch den Film und haben das Restaurant im Internet gesucht und sind auf dieser Seite gelandet. Sehr schade, was mit dem schönen Restaurant passiert ist. Die alten Zeiten sind halt doch die schönsten :-)
AntwortenLöschenJa, Königswinter ist teilweise entsetzlich heruntergekommen. Schöne alte Bausubstanz mancherorts geradezu verwahrlost. Schade. Kein Vergleich mit den Bildern, die die Stadt in meinen Kindertagen Ende der Sechziger seinen Besuchern noch bot! Wo ist die alte Rheinromantik nur geblieben?!
AntwortenLöschenIm Mittelrheintal und insbesondere zum Beispiel in Bacharach.
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