Über
Königswinter-Ittenbach rollte der Nachschub der amerikanischen Truppen. Am 26.
März 1945, nachdem das Siebengebirge erobert worden war, begannen die
Amerikaner, erste gefallene deutsche Soldaten am Ortsrand von Königswinter-Ittenbach
zu begraben. Da besonders viele Soldaten in den Kämpfen um das Siebengebirge
getötet worden waren (400 deutsche Soldaten und 1.100 amerikanische Soldaten), beschlossen
die Amerikaner, die Toten auf einem eigenen Soldatenfriedhof zu bestatten. Nach Kriegsende wurde beschlossen, dass auch diejenigen Soldaten, die
bei Kämpfen weiter östlich – im Westerwald, im Sauerland oder im Rothaargebirge
– getötet wurden, hier beerdigt werden sollten. Heute haben in Königswinter-Ittenbach 1.871
Soldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden, darunter 1.626 deutsche Soldaten. Die
amerikanischen Soldaten waren übrigens nach Henri-Chapelle in Belgien überführt
worden.
Beim Blick durch
die Eingangspforte dringt die leicht melancholische Stimmung durch.
Die Kreuze reihen
sich hinter Gehwegplatten aus Bruchsteinen auf.
Mich hat tief
beeindruckt, dass es Steinkreuze sind und keine weißen Holzkreuze, wie ich sie
zum Beispiel in Henri-Chapelle in Belgien gesehen habe.
Die Größe verleiht
dem Friedhof Monumentalität.
Das
Gräberverzeichnis listet die gefallenen Soldaten auf.
Diese drei Kreuze
markieren den Fluchtpunkt des Soldatenfriedhofs.
Sonnenlicht fällt
durch Birkenzweige hindurch.
Die Geburtsjahre
verraten, dass Männer in den besten Lebensjahren getötet wurden.
Schwer lasten
steinerne Stufen auf den Wegen.
Dieter,
AntwortenLöschenSoldatenfriedhöfe zeigen immer an. welcher Irrsinn da vor sich ging.
Halbe Kinder sind gefallen - haben sich opfern müssen, noch ehe
sie richtig leben konnten.
Eindrucksvolle Fotos.
Einen guten Start in die neue Woche wünscht Dir
Irmi
Das die Mächtigen nach der Kapitulation immer noch den faschistischen Monumentalismus pflegen mussten. Das Leid der Nachkommen wurde dadurch weder gelindert & beachtet & noch therapiert. Was es heißt , von dermaßen traumatisierten Erwachsenen aufgezogen worden zu sein, haben wir doch erlebt. Habe gerade eine 81j,Betochbarin, die mir erzählt, dass sie nie glücklich sein konnte & immer Angst hat. "I h finde den Abschaltknopf nicht für die Angst". Heute geriet sie in Panik, weil ich laufenderweise auf den Krankenhausfluren unterwegs war, als es Dünkel wurde & sie den Lichtschalter überm Bett nicht mehr fand. Ich kriegte sie kaum beruhigt...fühle mich aber auch überfordert mit solchen Gemütsattacken fremder Menschen,obwohl mir die Ursachen klar sind.
AntwortenLöschenDir eine gute Woche, Dieter!
Herzlichst
Astrid
Ich stehe auf solchen Friedhöfen immer etwas ratlos herum - und frage mich warum das alles so sein muss. So viele Menschen sterben im Krieg ... damals und heute.
AntwortenLöschenDeine Bilder und Informationen dazu finde ich wieder sehr interessant.
Danke.
Ich wünsche dir auch einen guten Start in die neue Woche. Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht
Ja Dieter, wenn man solche Friedhöfe sieht, fragt man sich immer...Warum?
AntwortenLöschenIn der Eifel gibts auch solch einen Friedhof, den wir besucht haben.
Liebe Grüße
Angelika
In dieser großen Anzahl sind die Steinkreuze sehr bedrückend. Hinter jedem Steinkreuz steht die Geschichte und das Leid eines Menschen und seiner Familie. Und warum das alles? Vor allem auch, wieso heute immer noch - es gibt überall und zu jeder Zeit auf dieser Erde den gleichen Irrsinn immer wieder.
AntwortenLöschenLG
Calendula
Krieg ist solch eine irrsinnige und fürchterliche Sache. Soldatenfriedhöfe zeigen das so überdeutlich.
AntwortenLöschenDeine Fotos von dem, was von den oft so jungen Männern übrig geblieben ist, sind sehr beeindruckend in ihrer Geradlinigkeit.
Herzlichen Gruß
Brigitta
Deine bilder erinnern mich wieder an den soldatenfriedhof in Bensheim, wo mein vater (gefallen 1945) seine letzte ruhestätte fand. Diese flut von holzkreuzen beeindruckte mich damals (1955) zutiefst. Inzwischen wurden sie auch durch steinkreuze ersetzt.
AntwortenLöschenWelch ein unsinniges sterben .... u. weltweit hat man nicht dazugelernt. :(
gruß Bine
Kann mich auch noch sehr gut an einen Soldatenfriedhof in Köln erinnern. So hatte ich damals schon meinen Vater gefragt was es damit auf sich hatte, und er die Weltkriege erlebt hat mir viel davon erzählt.
AntwortenLöschenSollten doch eigentlich solche "Zeitzeugen" den Menschen klar machen was Kriege bedeuten, aber immer noch ist die Gier nach Macht und falsch verstandener Religion größer als nach Frieden.
Wirklich traurig.
Lieben Gruß
Nova
Sehr eindrucksvoll, vielen, lieben Dank fürs zeigen...
AntwortenLöschenSo Bilder lassen auch immer Vergangenheit hochkriechen. Männer die nicht mehr aus dem Krieg Nachhause kamen usw.
Wenn Oma erzählt wie sinnlos Väter, Brüder, Freunde sterben mussten...
Ob der Mensch jemals lernen wird?
Hej Dieter,
AntwortenLöschensolange wir nicht mal in der Lage sind, innerhalb von Familien für ein gutes Miteinander zu sorgen, so lange werden wir immer wieder Erde auf Getötete schaufeln. Die Kriege liegen in uns und nirgends anders.
Gruß
Beate
Ich muss ja gestehen, dass ich Soldatenfriedhöfen leider nie Beachtung schenke... Sie haben es verdient, ich mach es trotzdem nicht. Kriege interessieren mich so wenig... sie sind sinnfrei und grausam und ich bin so ignorant.
AntwortenLöschenNostalgic entry... always painful. Honor and glory to all the soldiers, especially those who died in the line of duty in the best years of their life.
AntwortenLöschenHallo Dieter,
AntwortenLöschendiese Friedhöfe wirken ja immer sehr monoton und erdrückend, aber das sollen sie wohl, um das ganze Ausmaß zu verdeutlichen.
VG
Elke