Die Eröffnung muss ein Triumphzug gewesen sein.
Letzten Freitag zog der 700 Meter lange Festzug mit 800 Teilnehmern und 34
festlich geschmückten Wagen zum Bayernzelt. Wenn nicht die Pferdekutschen der
bayrischen Bierbrauereien gefehlt hätten, hätten die Besucher sich mitten auf
dem Münchener Oktoberfest gefühlt. Doch gefeiert wurde nicht in München,
sondern im Rheinland. Um 15 Uhr stach der Oberbürgermeister das erste Faß Bier
an und eröffnete Pützchens Markt. Sie gilt nach dem Rheinwiesenfest in Düsseldorf als die
größte Kirmes im Rheinland.
Die Fahrgeschäfte sind atemberaubend und bei manchen
wird mir schon schlecht beim Zusehen.
Alles ist bunt und groß und weit und grenzenlos.
Solchen Fahrgeschäften abgeneigt, stelle ich fest,
welche große Bildungslücke ich habe, denn
viele Kirmessen und Jahrmärkte haben eine jahrhunderte alte Tradition.
Genau gesagt, jährt sich in diesem Jahr Pützchens Markt zum 646. Mal. Viele
Kirmessen und Jahrmärkte hängen eng mit kirchlichen Traditionen zusammen. So
auch hier.
Um das Jahr 1000 herrschte im Rheinland eine große
Dürre, so dass eine Hungersnot drohte. Während einer Bittprozession, kniete die
Äbtissen Adelheid des Stiftes Bonn-Vilich im freien Feld nieder und bat um
göttliche Hilfe. Genau an dieser Stelle versank ihr Äbtissinnenstab im Erdboden
und dort entsprang eine Quelle. Quelle wird im rheinischen Dialekt „Pützchen“
genannt (was übrigens dem lateinischen Wort „puteus“ für Brunnen sehr ähnlich
ist).
Im 13. Jahrhundert wurde an dieser Stelle eine
Kapelle gebaut.
In dieser Kapelle steht das Bild der Heiligen
Adelheid. Sie wurde 1966 heilig gesprochen. Zu dieser Kapelle wurden
Wallfahrten organisiert, um dessen Treiben ein Jahrmarkt entstand.
Da diese Kapelle für die Menge der Wallfahrer zu
klein war, wurde eine größere Wallfahrtskirche gebaut.
Diese Wallfahrt hat sich bis heute vor der Eröffnung
von Pützchens Markt erhalten.
Lieber Dieter, obwohl ich 16 Jahre in Bonn gelebt habe, bin ich nie auf Pützchens Markt gewesen. Aber das ist wohl auch dem damaligen Zeitgeist geschuldet gewesen. War ja auch erst wieder im Zirkus als Roncalli beim "Theater der Welt" auftauchte. Das machte man damals einfach nicht ;-).
AntwortenLöschenDen Stadtteil kenn ich auch nicht, nur Schwarzrheindorf & Küdinghoven.
LG
Astrid
Hej Dieter,
AntwortenLöschenmein letztes Spektakel dieser Art war das Oktoberfest. So richtig genießen kann ich diese Events nicht, zu viel Gedränge und ein recht teures Vergnügen. Etliche Nummern kleiner war das Wiesenfest in der alten Heimat. Die Gelegenheit verpasse ich allerdings nie, wenn schon mal da bin.
Ich kenne die Zusammenhänge mit der Kirche allerdings nur von den Kirchweihfesten im Herbst.
Beate
Hui Dieter das ist ja ein tolles Fest. Ja viele Jahrmärkte haben eine lange Tradition. Siehst das haben euer Pützchen und das unsere was gemeinsam, beide sind Pilgerstätten.
AntwortenLöschenLiebe Abendgrüße
Angelika
Dieter, ich finde es schön, wenn diese alten
AntwortenLöschenTraditionen erhalten bleiben. Du hast die
Ursprünge wieder sehr gut herausgearbeitet.
Einen schönen Restabend wünscht dir
Irmi
Na, da war ich ja zuerst verwirrt *gg*...aber so ein Bayernzelt scheint es wohl überall auf Märkten zu geben (also in D) Muss ja irre sein so eine große Kirmes, und bei dem grünen Gebäude dachte ich sofort an Bates Motel ;-) Ist da ne Geisterbahn oder ähnliches drin??
AntwortenLöschenFinde auch klasse wie du die Erklärung mitgeliefert hast. So weiß ich nun auch den Urspung und die Traditionen zu erhalten finde ich ebenso klasse.
Schönen Wochenstart und liebe Grüssle
Nova
Da habe ich auch erst gedacht, der Rheinland Blogger wäre in München.
AntwortenLöschenIch besuche immer die Düsseldorfer Kirmes, das reicht mir fürs jahr, aber die Bilder machen auch wieder Lust aufs nächste Jahr.
Viele grüße Ninja