Donnerstag, 3. Januar 2013

PIXAR - 25 years of animation


… diese Ausstellung haben wir uns in der Bundeskunsthalle angeschaut.

Kunstausstellung ? Mit PIXAR verbindet man schlechthin Zeichentrick- oder Animationsfilme. Kassenschlager, die das Kinopublikum begeistert haben. PIXAR, das heute zum Firmenimperium der Walt Disney-Studios gehört, hat weltbekannte Filme wie Cars, Findet Nemo, Ratatouille oder Toy Story gedreht. Die eben genannten Filme haben wir mit unserer Familie mit Begeisterung im Kino gesehen. Kino und Kunst ? Eine Ausstellung darüber ?

Dass ein solcher Animationsfilm ein hohes Maß an künstlicher Arbeit erfordert, liegt auf der Hand. Die Figuren müssen gezeichnet werden, im ursprünglichem Sinne. Die Figuren, die am Rechner simuliert werden, haben ihre Entstehung in Skizzen, Bleistiftzeichnungen und Studien. Jede Menge Kleinarbeit steckt dahinter.

So die Ameisenkönigin ATTA aus dem Film „Das große Krabbeln“. Wie im Biologie-Unterricht, sind ihre Augen in sieben unterschiedlichen Variationen gezeichnet worden, die Fühler in der unterschiedlichen Stellungen. Aufrecht geht sie in ähnlichen variantenreichen Positionen von aufrecht bis gebeugt. Wie aus einem Schulbuch, ist der Umfang des Brustkorbes gezeichnet.

Ähnlich vorgegangen wird in dem Film „Cars“, wo ingesamt sechs unterschiedliche Porsche-Modelle in dezentem Blau in der Reihe stehen. Den Unterschied markieren die Augen auf der Windschutzscheibe, die mal frech, mal witzig, mal entschlossen, mal voller List drein schauen.

Modelle aus Ton, Polyurethan oder anderen Kunststoffen werden gefertigt. Sie dienen der körperlichen, 3D-dimensionalen Darstellung. IT-unterstützt, werden so Animationen am Rechner gefertigt, aus Zeichnungen werden Modelle, aus Modellen werden Animationen, aus Animationen werden laufende Bilder, aus laufenden Bildern wird ein Film.

Kino und Kunst ? Zeichnungen zieren die Wände. In Vitrinen kann man die Modelle bestaunen. Selten habe ich eine so leicht verdauliche Ausstellung gesehen, denn alle Sinne werden gleichmäßig angesprochen – trotz der Überfülle an Detailarbeit. Spielerisch bin ich durch die einzelnen Räume spaziert, selbst erklärend konnte ich die Figuren auf mich wirken lassen – wir kannten sie ohnehin aus dem Kino, dem Fernsehen oder auf DVD.

PIXAR ist ein riesiges Unternehmen. 1979 gegründet, wurde die Firma 1986 zum Steckenpferd des Apple-Chefs Steve Jobs. Er investierte in Computer-Animationen, und 1995 gelang mit „Toy Story“ der Durchbruch. Jobs gelang ein milliardenschwerer Coup, als er 2006 für 7,4 Milliarden Dollar PIXAR an die Walt-Disney-Company verkaufte. Gekauft hatte Jobs PIXAR in 1979 für schlappe 5 Millionen Dollar.

Mit „Cars“, „Das große Krabbeln“, „Die Monster AG“, „Die Unglaublichen“, „Ratatouille“, „Merida“, „Wall-E“ oder „Toy Story“ hat PIXAR weltweite Maßstäbe gesetzt. Wo es lang geht, bestimmen aber nicht die Zeichner, sondern die Drehbuchautoren. Rund 75% der Idee machen nicht die Zeichentrickfiguren aus, sondern die Geschichte. Dies ist das Maß aller Dinge, an dem sich der Rest auszurichten hat. Geschichten und Geschichtchen werden entwickelt, die schrittweise reduziert werden auf eine Kernaussage, eine Essenz. Diese Kernaussage wird aufgeteilt in einzelne Episoden, die wiederum einzelne Gesichten darstellen. Kernaussage plus Episoden, dem haben sich die ganzen Zeichner unterzuordnen.

Unschwer kann man erkennen, dass PIXAR eine stark vernetzte Struktur aus vielen kreativen Köpfen und Künstlern ist mit ein paar Ober-Gestaltern, die dies zu einem Film zusammenfügen. Ein Wunderwerk. Die Filme sind mir im Kino herunter geflossen wie ein Bordeaux im allerbesten Jahrgang. Genauso die Ausstellung: alleine die Details und die Kulissen: wie die Dächer von Paris fast maßstabsecht im Film „Ratatouille“ am Montmartre dargestellt sind. Wie die Unterwasserwelt mit Korallenriffen und Meeresbotanik in „Findet Nemo“ auflebt. Highlands in Schottland: wie „Merida“ mit ihrer lockigen, roten Mähne in dieser atemberaubenden Mittelgebirgslandschaft Schottlands daher stolziert.

In der Ausstellung habe ich gelernt, dass ein nicht unerheblicher Zeitanteil aufgewendet wird, um die Umgebung originalgetreu darzustellen. Der Kinobesucher will sich wiederfinden. Gefühle müssen authentisch sein. Was der Kinobesucher mit Paris oder Schottland oder der Unterwasserwelt oder Cars-PKW-Typen verbindet, muss ungefähr – oder nicht allzu weit entfernt – der Wirklichkeit entsprechen.

Kino und Kunst ? Die PIXAR-Ausstellung war erfrischend. Sie hat Lust auf mehr gemacht. Auf den nächsten Film aus den PIXAR-Studios. Eine schönen Nebeneffekt hatten wir, da wir unser kleines Mädchen mitgenommen hatten. Das war Kind-gerecht. Es war aber auch eine Ausstellung, die alle Altersgruppen von Null bis Einhundert gleichmäßig anspricht. 

Sollte jemand an der Ausstellung interessiert sein: leider haben wir den letzten Moment erwischt, denn die Ausstellung läuft nur noch bis zum 6.1.2003.

6 Kommentare:

  1. huhu Dieter
    bin auch wieder da-)))
    bon total verliebt in Animations,ob es Filme sind oder auch nur Figuren die lustig rumspringen.Ins Kino gehe ich nicht mehr so oft,das mein Sohn ja schon 17 ist,und er kann mit seine Freunde hingehen....schade*grins*
    Du informierst uns mal wieder sehr sehr gut hier.
    Wßnsche Dir und Deiner Famielie ein starkes 2013,ohne jammereien der Nachbarin usw
    Gesundheit,Glück,Euros und Liebe
    lieben guss
    Christa

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  2. Na...in deiner Nähe wohnend wäre ich sofort dort. So bin ich ein absoluter Fan davon. Habe immer meine Freude daran, selbst heute noch. Da bin ich Kind geblieben und werde es auch immer bleiben.

    Gar nichts anfangen kann ich mit diesen japanischen Animationen....

    Toll auch das diese Ausstellung kindgerecht war, so hattet ihr alle eure Freude daran.

    Herzliche Nachtgrüssle
    Nova

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  3. Interessant lieber Dieter, danke für die ausführlichen Erklärungen.
    Das hat den Kids bestimmt gut gefallen

    Gute Nacht und liebe Grüße
    Angelika

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  4. Lieber Dieter, klingt interessant - ich mag gut aufbereitete Ausstellungen, die unterhalten und einem was beibringen!
    ╔═════════ ೋღღೋ ══════╗
    ೋ ~~~~ PROSIT 2013 ~~ ~~ ೋ
    ╚═════════ ೋღღೋ ══════╝
    und alles Liebe an dich und deine Familie
    von der rostrosigen Traude

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  5. also ich finde das alles sehr spannend!
    dir und deinen lieben auch noch ein lieber gruss und alles gute für das neue jahr!
    LG

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  6. solche Animationsfilme sind für mich auf jeden Fall Kunst. Es sind Künstler, die diese Figuren erfinden. Und dann bleibt es ja nicht bei der Figur an sich - die Figuren beginnen ja richtig zu leben (naja fast richtig *g*). Ich bewundere die Leute die das können.
    Danke für die interessante Info. Hat Spaß gemacht mit euch durch das Museum zu spazieren :-)

    lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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