Zu wenig Schlaf
Seitdem unser Sohn die
Ausbildung begonnen hat, schlafe ich chronisch zu wenig. Zum einen muss ich
früh aufstehen (5 Uhr, damit ich unseren Sohn zum Flughafen / Ausbildung fahren
kann, denn um diese Uhrzeit verkehren noch keine öffentlichen Verkehrsmittel);
zum anderen ziehen sich die Abende durch fernsehen, quasseln, lesen oder
bloggen in die Länge (11 bis 12 Uhr gehe ich normalerweise ins Bett). Dazu kommen
die Wochenenden, an denen mich regelmäßig unsere Kleine gegen 7 Uhr aus dem
Bett holt. Dazu kommt noch eine allgemeine Wintermüdigkeit, wenn die kürzesten
Tage des Jahres mich in eine lang anhaltende Dunkelheit einlullen. Am 3. Dezember
hatte ich lediglich drei Stunden geschlafen. Als ich soeben im Bett lag, wachte
unsere Kleine auf, denn sie war erkältet und hatte Durst. Sie trank lange und
ausgiebig Mineralwasser, dann musste sie auf Toilette, dann trank sie erneut
und schlief erst gegen 1 Uhr wieder ein. Gegen 4 Uhr turnte sie wieder herum,
hatte erneut Durst, trank Mineralwasser, turnte im Bett herum und schlief erst
gegen 5 Uhr wieder ein, als ich ohnehin aufstehen musste. Dafür habe ich es
nach langer, langer Zeit am Sonntag vor Silvester geschafft auszuschlafen. Gegen
9 Uhr wurde ich wach. Ich drehte mich unter meiner Bettdecke hin und her. Ich
konnte es kaum fassen, dass ich so wach war, ohne weiter zu schlafen. Im
Kinderzimmer war es ruhig, und erst eine viertel Stunde später trippelten die
Schritte unserer Kleinen durchs Haus.
Kein Bilderklau
Beim Schreiben der Posts
stoße ich an Grenzen, wenn ich Themen, die nicht aus unserer näheren Umgebung
stammen, mit Bildern hinterlegen möchte. Beispielsweise setze ich mich nicht
ins Auto, um einige Hundert Kilometer entfernt Fotos zu machen, um darüber
anschließend etwas zu posten, weil ich zu diesem Thema eine Idee im Kopf habe.
Daher habe ich zuletzt den legalen Bilderklau getestet, und zwar bei meinem
Post über den Glockenturm in Ieper / Belgien. Auf der Internet-Seite des
Fremdenverkehrsbüros www.toerisme-ieper.de
hatte ich Fotos der Lakenhal entdeckt. Per e-Mail hatte ich daraufhin
angefragt, ob ich die Fotos für meine Blog-Seite verwenden durfte, was das Fremdenverkehrsbüro
dann bejahte. Nach der Veröffentlichung erhielt ich zusätzlich ein nettes
Dankeschön, weil den Kollegen/-innen vom Fremdenverkehrsbüro der Bericht
gefallen hatte. Diese Vorgehensweise werde ich sicherlich wiederholen, da ich
speziell aus Belgien und Frankreich jede Menge Blog-Ideen habe. Die
Vorgehensweise wäre natürlich auch auf deutsche Fremdenverkehrsämter
übertragbar.
Musik-Blogs
Dem regelmäßigen Leser ist
sicherlich aufgefallen, dass ich über all meine Lieblingsmusik nichts mehr gepostet
habe. Der Auslöser hierfür war eine Abmahnung bei einer anderen Bloggerin über
7.979,80 €, worüber ich in meinem Wochenrückblick #40/41 berichtet hatte. Ein
großer Teil der Urheberrechtsverletzungen waren hochgeladene Youtube-Videos.
Bezogen auf meine eigenen Musik-Blogs, müsste ich jedes Mal bei Robert Plant
& Co (Led Zeppelin), Ritchie Blackmore & Co (Deep Purple), David
Gilmour & Co (Pink Floyd), Alan Parsons oder David Bowie um Zustimmung
nachfragen, deren Musik in meinem Blog hochladen zu dürfen. Da nach meiner
Einschätzung diese Wahrscheinlichkeit gegen Null geht, verzichte ich daher auf
die Musik-Blogs. Ich bin lieber viel zu vorsichtig beim Umgang mit solchen
Musik-Videos als dass ich mich mit Rechtsanwälten und solchen
Schadensersatzforderungen herum schlagen muss. An anderen Themen, über die ich
gerne schreibe, herrscht ohnehin kein Mangel. Zu Urheberrechtsverletzungen bin
ich übrigens auf diesen interessanten Leitfaden der Landesanstalt für Medien NRW gestoßen.
Rückversetzung
Eine gefühlte Ewigkeit – das
waren vielleicht zwei Stunden – brauchte ich mit unserer Kleinen, um die
Rechen-Hausaufgaben zu machen. Sie flaxte nur herum, alberte, ihre
Konzentration war weg, hinsetzen und weitermachen – nichts klappte.
Zahlenreihen mussten fortgeführt werden. 2 .. 4 … 6 … 8 …; 2 … 6 … 5 … 9 … 8 …;
13 … 11 … 17 … 15 … 13 …. Manches klappte auf Anhieb, aber als der 50er-, 60er-
oder 70er-Zahlenraum erreicht wurde, herrschte schiere Verzweiflung. Ich hatte
Mühe, mich zu beherrschen, unsere Kleine nicht anzuschreien. Dieselbe
Verzweiflung hatte meine Göttergattin schon mehrfach erlebt, teilweise nach
Arbeiten und Weiterbildung und gegen Abend, als sich die Rechenaufgaben schier
endlos in die Länge zogen. Schweren Herzens entschieden wir uns, unser kleines
Mädchen eine Klasse in die erste Klasse zurückversetzen zu lassen. Unsere
Kleine ist im April geboren und hat vielleicht wirklich einen
Entwicklungsrückstand gegenüber den anderen Schülern. Dazu kam, dass sie in
ihrer Klasse niemanden zum Spielen hatte. Ihre beste Freundin – das war die
Tochter unserer durchgeknallten Lady – spielte mittlerweile nicht mehr mit ihr.
Andere Klassenkameradinnen, die in Richtung Zentrum eng beisammen wohnten und
sich kannten und zusammen spielten, waren zu weit entfernt. Rund zehn
Freundinnen hatte sie zu ihrem Geburtstag eingeladen – doch sie war niemals von
einem anderen Mädchen zu deren Geburtstag eingeladen worden. Wir wünschen ihr,
dass sie nun in ihrer neuen Klasse besser klar kommt !
Behindertenwohnheim
Ihren 400 €-Job hat meine
Gattin in einem Wohnheim für geistig Behinderte (putzen, waschen, aufräumen; es
ist ein anderes Wohnheim als dasjenige, in dem mein Schwager wohnt). Dabei fiel
ihr Dienstplan sogar so, dass sie an Heiligabend zwei Stunden arbeiten musste.
Dies lag wiederum daran, dass durchaus Bewohner Heiligabend im Wohnheim
gefeiert hatten. Genau genommen, waren es acht Bewohner. Die meisten Bewohner
sind zwischen 40 und 50 Jahre alt. Und da häufen sich die Fälle, dass die
Eltern entweder verstorben sind oder alt und gebrechlich sind, so dass sie
keinen Eltern- oder auch Geschwister-Teil haben, mit denen sie Weihnachten
feiern können. Das Wohnheim fungiert da als Ersatz-Eltern. Meine Frau hatte
vormittags im Behindertenwohnheim gearbeitet. Diejenigen Betreuer, die bei der
Bescherung dabei waren, berichteten nach den Weihnachtsfeiertagen über ganz
viel Rührung, ganz viel Freude und auch die eine oder andere Träne bei den acht betroffenen Behinderten.
Müllerland
Unser Sohn hatte sich zu
Weihnachten einen neuen Bürodrehstuhl gewünscht. Da unser Lieblings-Möbelhaus
inzwischen an den Stadtrand von Köln gezogen ist und wir dorthin ein ganzes
Stück zu fahren haben, entschlossen wir uns, Müllerland in Hennef aufzusuchen,
zumal im Radio und in Zeitungen massive Werbekampagnen geschaltet werden.
Eigentlich stimmte alles dort. Große Auswahl, diverse stark herabgesetzte
Bürodrehstühle, bequemes Sitzgefühl, das Aufbauen klappte auf Anhieb. Aber die
Warenausgabe. Der Weg führte in eine Tiefgarage hinab, dessen Gefälle an der
Ein-/Ausfahrt bestimmt 25% betrug. Den Status der Warenausgabe konnte man dann
an einem Fernsehbildschirm einsehen. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Das
erinnerte mich an die Anzeigetafeln in Flughäfen zu An- und Abflügen.
Flug-Nummer, Zielort, Abflug- oder Ankunftszeit geplant und tatsächlich. Bei
Müllerland waren es Bestell-Nummer, Name und Status der Warenbereitstellung.
Die lange Liste zeigte den Status „offen“ – und wir fanden auch unseren Namen
neben dem Status „offen“ wieder. Daran sollte sich sehr lange Zeit nichts
ändern. Geduldig fügten sich die Kunden in die Warteschlange ein, bis sogar
zwei Mitarbeiter aufkreuzten und auf Rollwagen Pakete mit Möbelstücken heran
karrten. In Freiburg war ich das anders gewöhnt. Als wir unser großes Mädchen
bei ROLLER mit Regalen, Kommode und Schreibtisch ausstatteten, fielen uns quasi
schon die Möbelstücke in dem Rollwagen auf die Füße, als wir die Warenausgabe
betraten. Der Rest: Preis, Leistung, Aufbauen, das stimmte perfekt ! Als wir
nach einer gefühlten Ewigkeit unseren Bürodrehstuhl im Kofferraum verstauten,
passte immerhin die Uhrzeit. Es war Samstag Nachmittag zehn nach fünf. Die
Schlussminuten der ARD-Bundesligakonferenz sollte ich im Autoradio nicht
verpassen.
Knoten im Hals
Das sei sowieso alles nur
Routine und so schnell, wie mein geistig behinderter Schwager rein gekommen
sei, wäre er wieder zur Türe hinaus, flapste die HNO-Ärztin. Alles sei total
„easy“, Routine, Kontrolle, ein flüchtiger Blick drauf und ab nach Hause. Im
August hatte sie festgestellt, dass er an der Lymphdrüse einen Knoten hatte,
der fünf Millimeter groß war. Die Tendenz, sich an einer solchen Stelle zu vergrößern,
ging ohnehin gegen Null, meinte sie. Doch irren ist menschlich. Der Knoten war
auf sieben Millimeter angewachsen. Das ist noch keine bedrohliche Größenordnung,
doch wir befürchten, dass nach der Augenoperation die nächste medizinische
„Baustelle“ kommen könnte.
Nicht nachhaltig
Mit meiner besseren Hälfte
streite ich regelmäßig herum, welchen Nutzen all diese Wochenzeitungen und die
Reklame hat, die unseren Briefkasten verstopfen. Bei mir liegt der Anteil nur
knapp unter 100%, der ungelesen ins Altpapier wandert. Bei meiner Göttergattin
ist dieses Verhältnis etwas günstiger, erreicht aber bestimmt einen Anteil von
70-80%. Da konnte zuletzt unsere Tageszeitung – ein Anhängsel des Kölner
Stadt-Anzeigers – einen draufsetzen. Sie wollte mir ein Probe-Abonnement für
sagenhafte 5 € im Monat anbieten. Bei näherem Hinsehen war dies tatsächlich ein
Super-Angebot. Eine Einzelausgabe kostet 1,60 €, so dass der Preisnachlass pro
Monat rund 85% beträgt (das ist einzigartig !). Das Problem
ist nur: das Zeitkontingent zum Lesen ist begrenzt. Rund 3-4 mal pro Monat lese
ich eine Tageszeitung. Der Rest sind Bücher, Wochenzeitungen oder ausländische
Zeitungen. Um dieses Angebot auszunutzen, müsste ich auf Bücher, den SPIEGEL
oder den Nouvel Observateur verzichten. Und dies will ich wiederum nicht, da
ich Wissen miteinander vernetzt möchte, wozu ich unterschiedliche Arten der
Informationsaufbereitung benötige. Wissen aus Tageszeitungen ist hilfreich,
aber singulär und in bezug auf größere Zusammenhänge kontraproduktiv. Wenn ich
auf dieses Probe-Abonnement von 5 € pro Monat eingegangen wäre, hätte diese
Tageszeitung denselben Stellenwert wie die Wochenzeitungen und die Reklame
erhalten, die unseren Briefkasten verstopfen. Vielleicht 5% hätte ich gelesen,
der Rest wäre ungelesen im Altpapier gelandet. Dazu sind mir Holz und Wald und
Bäume zu schade. Selbst wenn diese nicht bei uns abgeholzt werden, sondern
irgendwo in Sibirien, in der Taiga oder in Kanada.
Neuer Islamistenangriff
Nach dem Bombenanschlag im
Bonner Hauptbahnhof kam erneut ein Rückfall ins tiefste Mittelalter.
Islamisten. begegneten am Heiligabend in Bonn-Endenich einem Indern, den sie
vom Buddhismus zum Islam bekehren wollten. Als der dies ignorierte, versuchten
sie, ihm die Zunge abzuschneiden. Er wehrte sich, sie flohen vom Tatort,
Passanten entdeckten den Inder, der aus dem Mund blutete. Er wurde in einem
Krankenhaus behandelt und war rasch außer Lebensgefahr. Heute haben nun Mediziner
angezweifelt, dass die Islamisten die Tat begangen haben, da der Schnitt so
weit hinten im Zungenbereich geschehen ist, dass sie mit einem Messer gar nicht
dorthin gekommen wären. So oder so: der Zustand stimmt mich bedenklich, in dem
sich unser Land befindet. Ein Akt der Selbstverstümmelung ? Eine Verletzung
ohne Einwirkung von Dritten kann ich mir nicht vorstellen. Oder ein anders
gearteter Akt roher Gewalt von Islamisten ? So wie bei dem Bombenanschlag,
beruhigen mich die Ergebnisse der Ermittlungen wenig. Droht ein offener
Bürgerkrieg der Religionen ?
Ich fühle so sehr mit euch und eurer Kleinen und kann mir denken, dass ihr euch viele Sorgen macht. Aber denkt immer daran, dass es für JEDEN Menschen Normvarianten gibt. Nur unsere Gesellschaft tütet eben gerne ein. Für 80% aller ist das ja auch ok, aber 20% sind auch nicht gerade wenige. Gebt und gönnt ihr die Zeit, die sie braucht - was ist schon ein Jahr in der Kindheit in einem über 80jährigen langen Leben, das sie wohl haben wird.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße! N.
Mit dem Schlaf kenne ich, aber solange ich am Tag während der Arbeit nicht einschlafe und mich noch konzentrieren kann, kann ich damit gut umgehen.
AntwortenLöschenTraurig finde ich es mit eurer Lütten, so drücke ich auch die Daumen das sie wieder Anschluss und eine Freundin finden wird.
herzliche Grüssle
Nova
Lieber Dieter,
AntwortenLöschendir und deinen Lieben ein frohes und gesundes neues Jahr und weiterhin so tolle Ideen für die Gestaltung deines Blogs. Ich freue mich auf weitere Recherchen von dir, sei es im direkten Umfeld oder, wenn du in die Ferne schweifst.
Ich finde es prima, dass du für Bilder, die du benötigst, einfach anfragst und ich bin mir sicher, du wirst auf positive Resonanz stoßen.
Oh ja, wenn man solche Verpflichtungen mit den Kids hat, dann kostet das Schlaf, denk aber auch ein wenig an dich.
Ich hoffe, dass sich eure kleine Tochter in der neuen Klasse jetzt wohlfühlen wird und sie neue Freundschaften knüpfen kann.
Das Büffeln mit den eigenen Kindern klappt meistens nicht. Wenn sie wirklich sehr große Schwierigkeiten in der Schule hat, bringt es oft mehr, dass eine außenstehende Person sich etwas mit ihr beschäftigt. Als Eltern erziehen wir den ganzen Tag an den Kindern herum, sie lassen sich dann nicht unbedingt gerne etwas sagen, was Dinge anbetrifft, die außerhalb des häusliches Bereiches liegen, hier Schule.
Dies ist eine Erfahrung, die ich schon ganz oft gemacht habe.
Liebe Grüße
Christa
Lieber Dieter!
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für deinen Besuch auf meinem alten "Wunderlandblog".
...von deinem neuen Blog hier wusste ich tatsächlich noch nicht.
Deinen Monatsrückblick finde ich super.
Beim Thema Schlaf musste ich schmunzeln,sieht es doch bei mir sehr ähnlich aus ;-)
Viele liebe Grüße,
Adeline
Hallo Dieter,
AntwortenLöschenBei Musikvideos, die du auf YT findest und in deinen Blog einbettest (wenn der Einbettcode freigeschaltet ist), brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Die darfst du verwenden. Hier hat YouTube bereits die Rechtmäßigkeit überprüft, bzw. bei Copyright Verletztung sind die als Verbreiter in der Verantwortung und haftbar, nicht du als User.
Haftbar bist nur du, wenn du selbst Musiktitel (mp3) irgendwo auf öffentliche Plattformen oder eigenen Webspace hochlädst und dann über deinen Blog veröffentlichst und verbreitest. Auch darfst du nicht selbst gedrehte Videos mit Musik unterlegen und auf deinem Blog veröffentlichen, wenn du die Musik nicht selbst komponiert hast. Das gilt auch für Musikstücke, die du nicht selbst komponiert hast, aber selbst auf einem Instrument spielst oder singst.
Dann riskierst du Abmahnungen und Schadenersatzforderungen von Seiten der Musikindustrie.
VG Hans