Monument von vorne |
Dass die Düsseldorfer gegen die Kölner gekämpft
haben und auf dem Schlachtfeld gewonnen haben, so einfach läßt sich die Geschichte
nicht umschreiben. So als würde die Kölner Haie gegen die Düsseldorfer EG
spielen, ein heißer Kampf auf dem Eis würde los getreten, aus zwei unterschiedlichen Trikotfarben
bildete sich Strategie und Taktik heraus, und wie oft der Puck im Netz landete,
das würde über den Gang der Geschichte entscheiden. Ganz so einfach waren die
Machtkonstellationen nicht, aber ein Kern von Wahrheit passte: 1288, nach der
Schlacht von Worringen, war der Kölner Abstieg perfekt, bis auf weiteres
spielte Köln in der Zweiten Liga der Rheinischen Geschichte, während Düsseldorf in die Erste Liga aufgestiegen war.
Bergisches und Jüliches Territorium vereinnahmte den
Rhein, so dass Köln vom Rhein abgeschnitten wurde. Die Festungen Zons und
Kaiserswerth gingen über an die Grafen von Berg. Drei Monate nach der Schlacht
verbanden sich die Grafen von Berg mit der freien Reichsstadt Duisburg, indem
sie ungehinderten Verkehr und gegenseitigen Schutz versprachen. Und dann, am 14.
August 1288, wurde Düsseldorf aus der Taufe gehoben. Dieser Akt musste absurd
wirken, denn Düsseldorf war gerade eine 300-Seelen-Gemeinde mit einer
Pfarrkirche am Rhein, wo wahrscheinlich mehr Schafe am Rheinufer grasten als
Düsseldorf Einwohner zählte. Köln war demgegenüber ein Riese und zählte an die
40.000 Einwohner.
Formal in riesigen, ausholenden, geschwungenen
Buchstaben auf dickem Pergament geschrieben, überreichte Graf Adolf von Berg
die Urkunde, in der Düsseldorf die Stadtrechte erhielt. 12 Jahre zuvor, 1276,
war diese Zeremonie noch undenkbar gewesen. Der Kölner Erzbischof hatte den
Grafen von Berg jegliche Stadtgründungen am Rhein verboten, so dass sie auf Ratingen,
ganz weit weg vom Rhein, ausweichen mussten. Düsseldorf sollte fortan die
Aufgabe erhalten, Köln zu umklammern und den Machtbereich der Erzbischöfe in
Schach zu halten, was Düsseldorf in den nachfolgenden Jahrhunderten durchaus
gelang.
Der Bildhauer Bert Gerresheim hat die Entstehung von
Düsseldorf mit dem Stadterhebungsmonument in der Altstadt veranschaulicht. Dort
zeigt er die Kriegsführenden der Schlacht von Worringen und die Urkunde des
Grafen Adolf von Berg, in der er die Stadtrecht verleiht.
Kirche St. Lambert |
Gleichzeitig, mit den Stadtrechten, gründeten die
Grafen von Berg an der Pfarrkirche St. Lambert ein Kanonikerstift. Dieses
sollte gleichfalls wachsen und gedeihen und einen Gegenpol zum Kölner Erzstift
darstellen. Rein formal, musste die Kirche dieser Stiftsgründung zustimmen.
Dies geschah direkt über den Papst, und nachgelagert durch das Kloster in Siegburg, da der
Kölner Erzbischof inhaftiert war.
Als Siegfried von Westerburg nach einjähriger Gefangenschaft
frei gelassen wurde, musste er einen Korridor entlang des Rheins zugestehen. Linksrheinisch
von Neuss bis Köln, auf der Höhe der heutigen B9, rechtsrheinisch zwischen
Sieg, Anger und Rhein, ebenso rechtsrheinisch von Deutz bis Zündorf, durften
die Erzbischöfe keinerlei Festungen bauen.
Im Laufe der Jahrhunderte berappelten sich die
Kölner Erzbischöfe, vor allem, weil die Grafen von Jülich sie gewähren ließen.
Auch jenseits des Siebengebirges und im Westerwald konnten sie wieder Gebiete
dazu gewinnen, während das Gebiet entlang der Sieg fest in Bergischer Hand
blieb. Gegenüber den Grafen von Berg, die ein umfangreiches Imperium am
Niederrhein, an Rhein und Sieg und im Bergischen Land schufen, blieb es dabei,
dass Köln in der Zweiten Liga spielte. Und nicht in der Ersten Liga wie die
Düsseldorfer.
Ein tolles Monument das mir sehr gut gefällt. Finde es immr klasse wenn solche "Dinge" an eine Zeit erinnern und ihre Geschichte haben.
AntwortenLöschenViele Grüsse
N☼va
Danke für diesen informativen Bericht.
AntwortenLöschenIch bin froh, endlich wieder auf deinen Blog zu kommen und auch einen Kommentar
da lassen zu können.
Einen guten Start ins Wochenende wünscht dir
Irmi
Das war hoch interessant, darüber zu lesen. Mein Schwiegersohn ist übrigens Fan des 1. FC Köln und leidet deshalb immer mit!!!
AntwortenLöschenDanke und LG Martina