Donnerstag, 29. Januar 2015

Düsseldorf 1288 - das Stadterhebungsmonument

Monument von vorne
Dass die Düsseldorfer gegen die Kölner gekämpft haben und auf dem Schlachtfeld gewonnen haben, so einfach läßt sich die Geschichte nicht umschreiben. So als würde die Kölner Haie gegen die Düsseldorfer EG spielen, ein heißer Kampf auf dem Eis würde los getreten, aus zwei unterschiedlichen Trikotfarben bildete sich Strategie und Taktik heraus, und wie oft der Puck im Netz landete, das würde über den Gang der Geschichte entscheiden. Ganz so einfach waren die Machtkonstellationen nicht, aber ein Kern von Wahrheit passte: 1288, nach der Schlacht von Worringen, war der Kölner Abstieg perfekt, bis auf weiteres spielte Köln in der Zweiten Liga der Rheinischen Geschichte, während Düsseldorf in die Erste Liga aufgestiegen war.

Bergisches und Jüliches Territorium vereinnahmte den Rhein, so dass Köln vom Rhein abgeschnitten wurde. Die Festungen Zons und Kaiserswerth gingen über an die Grafen von Berg. Drei Monate nach der Schlacht verbanden sich die Grafen von Berg mit der freien Reichsstadt Duisburg, indem sie ungehinderten Verkehr und gegenseitigen Schutz versprachen. Und dann, am 14. August 1288, wurde Düsseldorf aus der Taufe gehoben. Dieser Akt musste absurd wirken, denn Düsseldorf war gerade eine 300-Seelen-Gemeinde mit einer Pfarrkirche am Rhein, wo wahrscheinlich mehr Schafe am Rheinufer grasten als Düsseldorf Einwohner zählte. Köln war demgegenüber ein Riese und zählte an die 40.000 Einwohner.




Gefangennahme des Erzbischofs (oben links), Blut und Schweiß des Kampfes (oben rechts)
Wappen des Bergischen Löwes (darunter links), Monument von der Seite (darunter rechts)
Ritter (darunter links), Urkunde mit Stadtrechten (darunter rechts)
Obstkörbe als Symbol der Bergischen Bauern (unten)
Formal in riesigen, ausholenden, geschwungenen Buchstaben auf dickem Pergament geschrieben, überreichte Graf Adolf von Berg die Urkunde, in der Düsseldorf die Stadtrechte erhielt. 12 Jahre zuvor, 1276, war diese Zeremonie noch undenkbar gewesen. Der Kölner Erzbischof hatte den Grafen von Berg jegliche Stadtgründungen am Rhein verboten, so dass sie auf Ratingen, ganz weit weg vom Rhein, ausweichen mussten. Düsseldorf sollte fortan die Aufgabe erhalten, Köln zu umklammern und den Machtbereich der Erzbischöfe in Schach zu halten, was Düsseldorf in den nachfolgenden Jahrhunderten durchaus gelang.

Der Bildhauer Bert Gerresheim hat die Entstehung von Düsseldorf mit dem Stadterhebungsmonument in der Altstadt veranschaulicht. Dort zeigt er die Kriegsführenden der Schlacht von Worringen und die Urkunde des Grafen Adolf von Berg, in der er die Stadtrecht verleiht.

Kirche St. Lambert
Gleichzeitig, mit den Stadtrechten, gründeten die Grafen von Berg an der Pfarrkirche St. Lambert ein Kanonikerstift. Dieses sollte gleichfalls wachsen und gedeihen und einen Gegenpol zum Kölner Erzstift darstellen. Rein formal, musste die Kirche dieser Stiftsgründung zustimmen. Dies geschah direkt über den Papst, und nachgelagert durch das Kloster in Siegburg, da der Kölner Erzbischof inhaftiert war.

Als Siegfried von Westerburg nach einjähriger Gefangenschaft frei gelassen wurde, musste er einen Korridor entlang des Rheins zugestehen. Linksrheinisch von Neuss bis Köln, auf der Höhe der heutigen B9, rechtsrheinisch zwischen Sieg, Anger und Rhein, ebenso rechtsrheinisch von Deutz bis Zündorf, durften die Erzbischöfe keinerlei Festungen bauen.

Im Laufe der Jahrhunderte berappelten sich die Kölner Erzbischöfe, vor allem, weil die Grafen von Jülich sie gewähren ließen. Auch jenseits des Siebengebirges und im Westerwald konnten sie wieder Gebiete dazu gewinnen, während das Gebiet entlang der Sieg fest in Bergischer Hand blieb. Gegenüber den Grafen von Berg, die ein umfangreiches Imperium am Niederrhein, an Rhein und Sieg und im Bergischen Land schufen, blieb es dabei, dass Köln in der Zweiten Liga spielte. Und nicht in der Ersten Liga wie die Düsseldorfer.

3 Kommentare:

  1. Ein tolles Monument das mir sehr gut gefällt. Finde es immr klasse wenn solche "Dinge" an eine Zeit erinnern und ihre Geschichte haben.

    Viele Grüsse

    N☼va

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  2. Danke für diesen informativen Bericht.
    Ich bin froh, endlich wieder auf deinen Blog zu kommen und auch einen Kommentar
    da lassen zu können.
    Einen guten Start ins Wochenende wünscht dir
    Irmi

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  3. Das war hoch interessant, darüber zu lesen. Mein Schwiegersohn ist übrigens Fan des 1. FC Köln und leidet deshalb immer mit!!!
    Danke und LG Martina

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