Im Mittelalter ging es ganz und gar nicht zimperlich
zu. Im 14. Jahrhundert hatte in Prag der Erzbischof das Sagen, was dem
böhmischen König Wenzel gründlich missfiel. Er suchte und fand die Gelegenheit,
das Gebiet seiner Herrschaft zu erweitern: 1392 starb der Abt des
Benediktinerklosters, der gleichzeitig Bischof des an Prag grenzenden Bistums
war. Kurzerhand wollte der König einen ihm angenehmen Fürsten in das Amt des
Bischofs hieven. Johannes aus Pomuk , Generalvikar beim Prager Erzbischof,
trickste. Als Wenzel mehrere Wochen auf einer Burg am anderen Ende Böhmens auf
der Jagd war, organisierte Johannes eine Wahl. Das Benediktinerkloster wählte
einen eigenen Kandidaten, der Nachfolger des Bischofs werden sollte. Als Wenzel
zurückkehrte, fühlte er sich hintergangen. Außer sich vor Wut, machte er kurzen
Prozess. Er verhaftete Johannes. Später wurde Johannes gefoltert, er wurde auf
die Prager Karlsbrücke gestellt, in die Moldau geworfen und dort ertränkt.
Dreihundert Jahre später erinnerte man sich in Prag an Johannes aus Pomuk –
wobei aus der Vorsilbe „aus“ im Tscheschischen „Nepomuk“ wurde. In seiner
Legende ging es auch um das Beichtgeheimnis, da er nicht verraten hatte, was
Wenzels Ehefrau ihm gebeichtet hatte. 1729 sprach der Papst ihn heilig. Fortan
wurde er nur noch der Heilige Nepomuk genannt. Seine Denkmäler stehen
vielerorts auf Brücken.
Da der Heilige Nepomuk ertränkt worden war, ist er
nicht nur Schutzpatron der Brücken, sondern Schutzpatron von alledem, was mit
Wasser zu tun hat. Auffällig ist sein Schweif aus fünf Sternen, da sein im
Wasser schwimmender Leichnam nach der Legende von fünf Flammen umsäumt war.
Am
Rheinufer aufgestellt, ist er nunmehr zum Schutzpatron der Schifffahrt auf dem
Rhein ernannt worden. Genauso soll der Allzweck-Wasser-Heilige für Beistand
sorgen, dass die Hochwasser auf dem Rhein glimpflich verlaufen. Mit Gott voraus !
Was hab ich als Kind schon in meinem Dorf im Odenwald diese Figur an einer der Brücken geliebt! Vor allem wegen der goldenen Sterne. Und weil der Heilige aus dem Land meiner Mutter & meiner geliebten Oma kam. Dass es jetzt auch einen am Rheinufer ( in Bonn? ) gibt...
AntwortenLöschenLG
Astrid
Wie schön hast du die Geschichte von Nepumuk erzählt Dieter, das er der Schutzpatron der Schifffahrt war, das war mir wohl bekannt, aber seine Geschichte nicht.
AntwortenLöschenGute Nacht und einen schönen Sonntag
liebe Grüße
Angelika
Geht mir wie Angelika, seine Geschichte kannte ich nicht und ich habe auch noch keine Skulptur von ihm gesehen (oder damals nicht drauf geachtet) Von daher fand ich den Post und die Bilder klasse, sondern habe heute auch wieder was gelernt.
AntwortenLöschenDanke dir dafür.
Schönen Sonntag und lieben Gruß
Nova