Wieso blogge ich ? Bloggen
betrachte ich nicht als Selbstzweck, sondern ist nach außen gerichtet. Indem
ich Texte und Bilder zeige, baue ich eine Verbindung zum Leser auf.
Wenn ich umgekehrt andere
Blogs in anderen Denkwelten lese, freue ich mich über Inhalte, die kritisch
sind, die Dinge mit eigenem Urteilsvermögen durchleuchten und Denkanstöße
liefern. Ich möchte gerne über die Dinge aufgeklärt werden. In der Denkwelt
eines Aufklärers wie Voltaire wäre dies, dass man Freiheit und Unabhängigkeit
im Denken lernt, um sich auch gängigen höherwertigen Meinungen zu widersetzen.
Ich möchte nicht abdriften dahin,
was Wolfgang Niedecken in der Malerei „L’art pour Lebkuchen“ genannt hat. Er
hatte triviale Themen aus der Illustrierten-Welt von Gala, Neue Revue, Neue Post &
Co in seinem eigenen Stil gemalt. Weil diese trivialen Themen quasi endlos
reproduzierbar waren, wollte er Stückzahlen von Bildern schaffen. Er erreichte
zwar diese Stückzahlen von Bildern, es mangelte aber an Details und Hingabe.
Was er tagtäglich erlebte, fand sich in den Bilder nicht wieder.
Diese „L’art pour Lebkuchen“
möchte ich in meinen Posts gerne vermeiden. In meinen Posts sollen bewusst
Ecken und Kanten stecken, an denen sich der Leser reiben kann. Bei anderen
Posts mag ich es, wenn ich anfange nachzudenken, wenn ich nach Analogien suche,
wenn ich dieses und jenes und welches miteinander vergleiche und wenn sich
meine eigene Gedankenwelt dadurch anreichert. Lob, Tadel, Kritik, Provokation,
Revolution, in der Unabhängigkeit des Denkens ist dies alles erlaubt.
Wolfgang Niedecken verband
mit „L’art pour Lebkuchen“ Zynismus und Dekadenz. Klar, man kann nicht nur
schwarz sehen, anklagen, kritisieren oder in eine Depression versinken. Schöne
Momente des Alltags festhalten, gehört für mich genauso zum Bloggen. Ich will
aber nicht unterhalten werden, so als ob ich abends passiv im Fernsehsessel mit
einem Glas Wein und einer Tüte Chips versinke. Ich will hinsehen, wenn ich den
Schmuddel-Ecken des Alltags begegne. Hässlichkeiten und Unannahmlichkeiten, Ungerechtigkeiten
und Missstände, diese Sichtweisen reizen mich besondeers.
Wieso bloggen andere ? Sie
sehen denselben Charme, dass sie eine Verbindung zum Leser aufbauen. Sie teilen
Freude und Gedanke mit anderen, sie tauschen Ideen aus und genießen all die
neuen menschlichen Kontakte. Auch sie wollen ihre Gefühle zeigen und so sein,
wie sie sind: undressiert.
Genauso wie Wolfgang
Niedecken in seinem Stück „Koot vüür aach“ aus seiner LP „Vun drinne noh drusse“,
welches die Momente vor einem Bühnenauftritt beschreibt:
Will keine wabernde Masse aus grölenden Köpfen,
anonym, die mich leerkonsumiert, die man abspeisen kann,
die man unmündig hält, mit Routinesprüchen manipuliert.
Will mir Fehler erlauben, Gefühle zeigen halt.
So wie ich bin will ich sein: Undressiert.
anonym, die mich leerkonsumiert, die man abspeisen kann,
die man unmündig hält, mit Routinesprüchen manipuliert.
Will mir Fehler erlauben, Gefühle zeigen halt.
So wie ich bin will ich sein: Undressiert.
Da wünsche ich dir weiterhin eine Bereicherung für dein Leben!
AntwortenLöschenGute Nacht wünsche ich dir!
Lieben Gruss Elke
Kritisches Denken sowie Ecken und Kanten sind das, was ich mag.
AntwortenLöschenFür mich ist das Bloggen ein Fenster zur Welt. Ohne Feedback würde ich das nicht machen. Allerdings würde ich auch ohne Leser-/Besucherreaktionen eine Blogsoftware benutzen, weil ich die Sortiermöglichkeiten sehr schätze. Nur wäre es ohne Interaktion dann eine Homepage auf Blogsoftware. Da ist es dann egal, ob ich 10 Posts an einem Tag anfertige oder mal wieder 1 nach 4 Monaten.
Blogs lesen gehört für mich zum Bloggen genauso dazu. Ich liebe es, die ganz persönlichen "Nachrichten" einiger BloggerInnen zu lesen. Hier wird ein Haus gebaut, dort besteht Angst vor einem großen Waldbrand, auf dem nächsten Blog schreibt ein Berufsdemonstrant... Besser als die doofe Presse, die nichts weiter vor hat als uns zu manipulieren und ihre Quoten hochschießen.
Dennoch lasse ich mich lange nicht überall sehen, wo ich lese und ich lese lange nicht überall, wo ich angemeldet bin. Das mag sich seltsam anhören, aber ich bin für ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Ausserdem fände ich es aufdringlich, jemandem meine Kommentare aufzudrängen, wenn nichts zurück kommt, weil ich nicht wissen kann, ob diese Person mich nur langweilig findet oder mir mit Ignoranz signalisieren will, dass ich Ruhe geben soll. Viele BloggerInnen scheinen aber auch einfach extrem egozentrisch zu sein und halten sich selbst für unheimlich interessant. Das merke ich auch oft bei den BesucherInnen meines Fotoblogs, die ich absichtlich auf eine selbst eingerichtete Startseite leite. Gegenbesuch und Antworten ja, aber nur um sich zu verlinken oder um weitere Kommentare zu erhalten. An dem was sie schreiben, sehe ich dass sie sich meinen Fotoblog gar nicht angesehen haben. ...
Viele Grüße aus einem verschneiten Berlin sendet Wieczorama (◔‿◔) | Mein Fotoblog
hallo Dieter
AntwortenLöschenhm..wieso wir bloggen.....ich blogge gerne weil....
ich neue Sachen sehen will,meine Arbeit zeigen will,Deutsch lesen,und verschiedenes.Obwohl manchmal frage ich mich auch,wieso blogge ich?
Den Wolfang Niedecken kenne ich nicht,habe ebend gelesen er hätte ein Gehirnschlag vor 4 Monate gehabt-(
Aber warum Du bloggst?Weil Du Dich ausprechen möchtest?Kann sein-)))
auf jeden fall warum und wieso Du machst es gut,und vor allem wenn Du lustige Geschichte schreibst!!!
Hab ein schönes Wochenende
lieben gruss
Christ
für mich ist die bloggerei nach wie vor eine große Motivation kreativ zu sein oder zu bleiben. Und es freut mich einfach, dass es Menschen gibt, die sich auch über Kleinigkeiten freuen können, dass es Freude ohne Wettbewerbscharakter gibt.
AntwortenLöschenUnd dann empfinde ich es auch als eine große Bereicherung mich auf die bloggerinhalte von dir oder anderen bloggern einzulassen. Sich mal ein bisschen in eine andere Welt fallen zu lassen ... andere Interessen wahrzunehmen - andere Denkweisen - anderen Humor - andere Nachdenklichkeit - andere Schreibweise - anderen Ärger - andere Freude - andere Sicht.
Ich finde das bloggen klasse!
Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht
Eigentlich wollte ich nie einen Blog haben, aber im Leben kommt es manchmal anders, als man denkt. Den Ursprung nahm mein Blog, weil ich an einem Scrap-Projekt teilnahm, was aber nur über einen Blog möglich war und nun hat sich das Bloggen in eine ganz andere Richtung entwickelt.
AntwortenLöschenIch freue mich, dass ich Sachen, die mir wichtig sind, mit anderen teilen kann und genauso begeistert bin ich von den vielen Ideen, die mir auf anderen Blogs begegnen, die Art, wie Menschen schreiben, welche Gedanken sie niederschreiben. Man selbst erweitert dadurch einfach seinen Horizont. So sehe ich es zumindest.
Ich danke dir noch für deinen Kommentar zum Windradbau. Dieses Windrad wird auf meinem Blog, wenn es mir möglich sein wird, zu Ende gebaut. Ich finde es einfach fantastisch, ein solches Projekt vom Loch beginnend bis zum Zusammensetzen des Motorblocks in Bildern festzuhalten. Hoffentlich verpasse ich nicht. :-)
Liebe Grüße und ein schönes 2. Adventswochenende
Christa
Ja, das Bloggen ist eine positive Bereicherung und nicht nur das Bloggen auf dem eigenen Blog, sondern auch der nette Kontakt, der durch das Lesen der anderen Blogs zustande kommt.
AntwortenLöschenIch hoffe, ich werde noch lange mit dir auf diese Art und Weise Kontakt halten können :-)