Sonntag, 15. Juli 2012

Wochenrückblick #28

Sommerwetter
Seit letzter Woche regnet es dauernd – mit lediglich kurzen Unterbrechungen. In der Tat muss ich überlegen, wann zuletzt ein Sommer derart verregnet war. Es war 1974, als Rudi Carrell sang „Wann wird es wieder richtig Sommer“. Dies trifft so ungefähr auch auf diesen Sommer zu. An verregnete Sommer erinnere ich mich auch in der 80er Jahren, während mir die 90er und auch 2000er Jahre eher heiß vorgekommen sind. Den verregneten Sommer in diesem Jahr nehme ich als Rheinländer hin. „Et kütt wie et kütt“ oder „Wat wellse maache ?“ so heißt es im Rheinischen Grundgesetz. Der einzelne hat sowieso keine Gestaltungsmöglichkeit, was das Wetter betrifft. Man kann es nur mit Gelassenheit hinnehmen. Da allzu große Hitze bei uns in der Köln-Bonner Bucht schnell unerträglich wird, bevorzuge ich ohnehin die nasse Variante. Man muss nur die Aktivitäten des Alltags, was draußen und was drinnen unternommen wird, daran ausrichten. Schlecht wirkt sich allerdings das regnerische Wetter auf unseren Garten aus. Die Ernte bei den Zucchinis, Tomaten und Paprika wird wohl spärlich ausfallen.
Im Radio
In der Sendung „SWR1 – Der Abend“ ging es um Behörden, Bürokratie und Anträge. Ein Beispiel von Bürokratie, die nicht nachvollziehbar war, wurde beschrieben: in einem gemischten Wohngebiet in Tübingen, in welchem neben Häusern mit Sattel- oder Walmdächern auch einzelne Häuser mit Flachdächern standen, sollte ein Haus mit einem Flachdach gebaut werden. Die Baugenehmigung wurde mit der Begründung abgelehnt, dies passe nicht in das Gesamtbild. Mehrere Monate später wurde in der Zeitung das neue Polizeigebäude als architektonische Meisterleistung gefeiert. Das neue Polizeigebäude hatte ein Flachdach und lag in einem Wohngebiet der 50er Jahre mit lauter Satteldächern. Daraufhin hatte der betroffene Bürger an die Stadt Tübingen geschrieben und um eine Erklärung gebeten, wieso in seinem Fall das Flachdach abgelehnt worden war und bei dem neuen Polizeigebäude genehmigt worden war. Auf die Antwort wartet er heute noch.   

Tiefbauarbeiten
Unseren Nachbarn hörte ich draußen telefonieren und ich hörte das Wort „Wasserrohrbruch“ heraus. Danach fuhr unser Nachbar zur Arbeit. Kurz darauf erschien ein LKW mit Bagger und begann, auf der gegenüberliegenden Seite die Straße aufzureißen. Ich dachte mir, dass dies mit einem Wasserrohrbruch nichts zu tun hat, zumal draußen weit und breit kein Wasser zu sehen war. Später bewegte sich der Mini-Bagger bis kurz vor die Haustüre und baggerte zum Keller hin ein tiefes Loch. Was passiert war, erfuhren wir später von einem anderen Nachbarn: vor einigen Wochen war eine Gasleitung verlegt worden, und dabei war die Wasserleitung beschädigt worden. Vor dem Haus befand sich ein Leck in der Wasserleitung, so dass das Wasser im Erdboden versickerte, während es im Haus nur mit einem niedrigen Wasserdruck ankam. Angeblich geschehe dies häufig, dass bei der Verlegung der einen Versorgungsleitung gleichzeitig eine andere Versorgungsleitung beschädigt würde. Als das Loch, um die Wasserleitung neu zu verlegen, tiefer gegraben wurde, trat prompt ein neuer Fall auf: beim Kabelfernsehen wurde unser Fernsehbild schneeweiß, dann flackerte der Bildschirm, mühsam stellte sich das Fernsehbild wieder her. Draußen wurden wir darüber unterrichtet, dass das Kabel für das Kabelfernsehen beschädigt worden sei, provisorisch geflickt worden sei und am nächsten Tag würde ein Techniker der Unity Media – das ist der Kabelnetzbetreiber in NRW – das Kabel endgültig reparieren. Dabei wurde uns ganz mulmig zumute. Welche Versorgungsleitung würde dann beschädigt ? Würden wir am nächsten Tag noch mit Strom versorgt ? Würde unsere Wasserversorgung lahm gelegt ? Glücklicherweise funktioniert die Versorgung bis heute. Solch eine Abfolge von Lecks und Beschädigungen und Arbeitsfehlern ist trotzdem unvorstellbar.

Zoff im Kanalweg
Letzten Samstag hatten uns Freunde zum Geburtstag eingeladen. Sie erzählten über die Umgangsformen der Anwohner im Kanalweg, der nicht unweit von ihnen liegt. Dort stehen ausschließlich Reihenhäuser, die eng gedrängt zusammenstehen und über den Gärten hat man direkten Blickkontakt zu den gegenüberstehenden Häusern. Hauteng mit seinen Nachbarn konfrontiert, haben die Umgangsformen das unterirdische Niveau des Straßennamens angenommen. Kein Anwohner kann den anderen ausstehen, alle laufen mit einer griesgrämigen Miene herum und schmieden Pläne, welchen Schaden mit den Nachbarn zufügen kann. So hatten waren zwei Nachbarn vierzig Jahre lang bestens miteinander ausgekommen und hatten gelacht und gefeiert, bis die ins Alter gekommene 80 jährige Frau – ohne zu fragen - fünf Äste vom Kirschbaum ihrer Nachbarn abgesägt hatte, um die Wand ihrer Garage zu streichen. Als diese dann nachfragten, folgte einige Tage später das Schreiben eines Rechtsanwaltes, sie sollten bitte einen Sichtschutz auf ihrer Dachterrasse anbringen und und die Länge des Dachvorsprungs entspreche nicht den baurechtlichen Vorschriften. Ein anderer Anwohner achtet peinlich genau darauf, wer vor seinem Haus parkt. Er beobachtet die Besitzer der Autos, er verfolgt sie auf der Straße und pfeift sie zurück, dass sie bitte ihr Auto irgendwo anders parken sollen. Ein anderer Anwohner fühlte sich sogar belästigt, als ein Notarzt im Einsatz war. Als dieser seine Garagenzufahrt zugeparkt hatte, klingelte er den Notarzt bei einer seiner Nachbarn heraus, er möge doch bitte seine Garagenzufahrt freihalten. Spätestens seit diesem Ereignis ist der Kanalweg umbenannt worden. Seitdem heißt der Weg KANALWEG-ZOFF.
Verlinkungen nach Youtube
Meine Musik-Blogs verlinke ich gerne nach Youtube, so dass der Leser sich gleichzeitig das betreffende Musik-Stück in Youtube anhören kann. Zuletzt hatte mir unser Sohn gesagt, dass solche Verlinkungen urheberrechtlich nicht zulässig sind. Zulässig ist lediglich das direkte Hineinhören in Youtube, aber nicht, wenn über eine andere Quelle dieses Musik-Stück angeklickt werden kann. Frage an die Urheberrechtsexperten: ist diese Information richtig ?

5 Kommentare:

  1. Sich beschweren, weil der Notarztwagen vor der Garage parkt, ist ganz schön hart. Der Mann ist krank im Kopf, keine Frage!
    LG

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  2. Hej Dieter,

    gute Frage, die wegen des Urheberrechts, nachdem ich erst jetzt ein Musikvideo in meinem Blog verlinkt habe. Bin auf das Ergebnis gespannt.
    Tja und bei uns hieß es "Land unter" solche Regenmengen verträgt nicht einmal Schweden.... und, auch meine Tomaten stammen in diesem Jahr höchstwahrscheinlich aus dem Supermarkt, leider!

    Lieben Gruß aus Schweden
    Beate

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  3. ... wann wird es endlich wieder Sommer ... den Ohrwurm habe ich jetzt im Kopf ;-)
    lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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  4. Ein liebes Hallo
    und schönen guten Morgen
    ich versuche einmal hier mich zu bedanken, denn auf Kommentare zu antworten, der Butto funktioniert nicht, Leider. hab Dank für deine Zeilen, es macht mir auch größtenteils Spaß, weil es auf ein Miteinander basiert und aus meiner Sicht aus sollte es ein reiner Infoblog werden, mit einem Hauch von Grüßen, scherzhafter Weise wie du es beschreibst, „Poesie“ würde ich nicht sagen. Ob ich nun alles richtig mache, das weiß ich nicht, deutlich soll der Spaß nicht verloren gehen Informationen in die Welt zu tragen.

    Ich wünsche dir noch viel Spaß beim schreiben und lesen
    von Herzen ♥ Monika

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  5. HaDi (◠‿◠)
    Gestaltungsmöglichkeit, was die Wetterkleidung betrifft hast du aber. Selbst für Fahrräder kannst du Regen"kleidung" kaufen hihi. Trzd nervt mich der tagelang anhaltende Regen.
    Die "Kanal-Menschen" kann ich mir vorstellen, auch wenn ich es so schlimm nur im TV gesehen und noch nie ganz direkt selbst erlebt habe. An einer Adresse hatten wir auch einen schlimmen Nachbarn, aber unter dem hat der Mieter darüber richtig gelitten, wogegen wir anderen nur Ärger mit und wegen ihm hatten. Vielleicht liegt es an dieser mittelmäßigen Situation: Zu eng, um Ruhe zu haben und nicht Anonym genug, um sich in Ruhe zu lassen.
    Deine Urheberrechtsfrage finde ich auch interessant. Selbst praktiziere ich beides, und da Youtube die Entscheidungsmöglichkeit anbietet: Verlinken oder Einbetten, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass es nicht rechtens sein könnte. Dazu kommt, dass einige Uploader das Einbetten deaktivieren lassen. Andererseits gab es irgendwann plötzlich Probs, die YT-Videos so einzubinden, dass es nur ein Tonspurstreifen ist.
    Grüssle zu dir, Wieczorama (◔‿◔) | Mein Fotoblog

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